Merkels Geheimwaffe – ein Plagiator

Wahrheit enthüllt: Paul Kirchhof hat Steueridee gestohlen! Designierter Bundesfinanzminister gerät unter Druck

Opfer des dreisten Diebstahls ist ein 42-jähriger Fliesenleger

Eckart „Ecko“ Engel ist ein bescheidener Mann. „Genial ist vielleicht ein wenig übertrieben“, brummt er verschämt, „aber eine ganz gute Idee war das schon.“ Er meint jenes Steuerkonzept, das seit Tagen als Topthema durch die deutschen Gazetten geistert: 25 Prozent Steuer für alle. Ein Konzept, das der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof als sein eigenes propagiert, mit dem er als Finanzexperte des Merkel’schen Kompetenzteams die CDU im Wahlkampf unterstützt. Was kaum jemand weiß: Kirchhofs so geniale Idee ist ein Plagiat, zu Deutsch: Es ist geklaut.

Das Opfer des dreisten Diebstahls ist Ecko E., ein 42-jähriger Fliesenleger aus Hamburg mit schütterem Haar und ansehnlichem Bauchansatz, für den der Arbeitslosengeld-II-Empfänger sich übrigens nicht schämt: „Alles hart erarbeitet und sauer verdient“, sagt er verschmitzt und nimmt einen kräftigen Schluck Hasseröder aus der Flasche.

Genau an diesem Ort, an dem Engel nun seine leere Flasche dem Kioskbesitzer reicht, hat er vor drei Jahren das Konzept entworfen, mit dem Kirchhof und die CDU jetzt auf Stimmenfang gehen, vor einer Trinkhalle mit Zeitschriftenverkauf auf der Veddel, wie die alteingesessenen Hanseaten sagen, die hier noch leben. Viele sind es nicht mehr, zwei Drittel der Bewohner sind türkischer Herkunft. Ecko Engel versteht sich gut mit ihnen, einer hatte sogar entscheidenden Anteil an der Entwicklung der so großartigen 25-Prozent-Steueridee. „Der Üzgür hat damals mit dem Thema angefangen“, erinnert sich E. „Ich nix kapiere deutsche Steuer, hat er gesagt, weil das Finanzamt mal wieder mit einer Nachforderung wegen seines Gemüseladens auf der Matte stand. Das ist die Bürokratie, hab ich gesagt, der Deutsche will immer alles kompliziert haben.“

So entstand die Steueridee, weit entfernt von der CDU-Zentrale. Ecko Engel antwortete seinem türkischen Freund: „Warum sagt man nicht einfach: Jeder zahlt ein Fünftel an den Fiskus und damit basta? Das wäre doch die Lösung.“ Als sei es gestern gewesen, erinnert sich Engel noch an die anschließende Diskussion um den konkreten Steuersatz. Üzgür hielt ein Fünftel für zu hoch, schließlich müsse er eine dreizehnköpfige Familie ernähren, also einigten sich Ecko und Üzgür auf ein Viertel. „Noch niedriger fand ich dann auch nicht so gut“, so Engel nachdenklich, „etwas muss ja bleiben für den Staat, für Schulen, Autobahnen und die Polizei.“

Wenig Notiz nahm Ecko Engel damals von dem gut gekleideten Herrn mittleren Alters, der sich eine FAZ kaufte, kurz neben ihm stehen blieb und etwas in sein Notizbüchlein schrieb. Heute weiß er, dass dies kein Zufall war, er kann eins und eins zusammenzählen. Nun denkt Ecko Engel darüber nach, vor den Kadi zu ziehen, schließlich handelt es sich offensichtlich um einen geistigen Diebstahl enormen Ausmaßes, doch er zögert. Immerhin wäre sein Gegner ein ehemaliger Verfassungsrichter, nicht gerade ein juristisches Leichtgewicht. Wenn aber die Kirchhof-Steuer tatsächlich kommt, sollten die Besserverdienenden der Republik nicht der CDU und nicht Herrn Kirchhof danken, sondern einem arbeitslosen Fliesenleger von der Hamburger Veddel. Sein Name: Ecko Engel. JOACHIM FRISCH