Werbung für Neonazis wird eingestampft

RECHTSEXTREMISMUS Nach Kritik an rechter Anzeige druckt Bad Lauterberg eine neue Imagebroschüre

Erst nachdem taz und NDR Info berichteten, sollen Stadtrat und Verwaltung umgedacht haben

Die Informationsbroschüre der Stadt Bad Lauterberg mit rechtsextremer Werbung verschwindet aus der Öffentlichkeit. Bürgermeister Otto Matzenauer (parteilos) hat die Verteilung untersagt.

Auf Seite 27 der Werbebroschüre für die Harzstadt steht eine Anzeige des Neonazi-Tätowierstudios „Zettel am Zeh“. Die Broschüre richtete sich vor allem an Neubürger des 13.000 Einwohner großen Kurortes. Sie soll jetzt neu gedruckt werden. Die Kosten für die Panne übernehmen die Stadt und die für die Anzeige verantwortliche Agentur.

Zu der Werbung für den Tätowierladen war es gekommen, weil das Geschäft auf der Liste der Gewerbetreibenden steht. Bei einer Kontrolle des Probeabzugs sei der Stadtverwaltung die Anzeige nicht aufgefallen.

Die Broschüre war wochenlang im Umlauf. Erst nachdem taz und NDR Info berichteten, sollen Stadtrat und Verwaltung umgedacht haben. Fritz Vokuhl, Sprecher der „Arbeitsgemeinschaft für Weltoffenheit und Demokratie im Landkreis Osterode“ findet das unglaublich. Im Präventionsrat gegen Rechtsextremismus sei über Keudel und seinen Laden informiert worden. Dort sei auch eines der Lieder Keudels, der Sänger der Rechtsrockband „Agitator“ ist, vorgespielt worden. ANDREAS SPEIT