„Wir wollen zurück zu Ökostrom“

AKTION II Jens Riewe ist Chef der Salatbar eve & adam’s, Sieger des Carrotmobs

taz: Herr Riewe, hat sich der Carrotmob für Sie gelohnt?

Jens Riewe: Ja, schon gegen 15 Uhr hatten wir unseren bis dahin besten Tagesumsatz geschlagen. Letztendlich beliefen sich die Einnahmen auf knapp über 2.300 Euro. Damit sind wir sehr zufrieden, denn wir können somit rund 1.000 Euro in energiesparende Maßnahmen investieren.

Wohin soll das Geld konkret fließen?

Nach dem Gespräch mit einem Energieberater wissen wir, dass wir im Wesentlichen zwei Sachen verändern können: Das offene Wandkühlregal wird durch Kühlschränke mit Glastüren ersetzt. Dann sollte es noch dafür reichen, die elektronische Warmwasseraufbereitung durch einen Gasdurchlauferhitzer zu ersetzen.

Der Spätkauf, in dem der letzte Carrotmob stattfand, hat anschließend auf Ökostrom umgestellt.

Wir würden auch gern zurück zu Ökostrom. Damit hatten wir vor zwei Jahren angefangen, mussten dann aber aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf konventionelle Energie umstellen. Der Energieberater hat uns jetzt ein Gespräch mit einem Ökostromanbieter empfohlen – da werden wir herausfinden, ob sich der Wechsel zurück machen lässt.

Also scheitert der Klimaschutz tatsächlich oft an den hohen Kosten?

Unsere Salatschalen waren früher auch zu 100 Prozent kompostierbar, nun sind sie aus Kunststoff. Der Wareneinsatz ist einfach zu hoch und wird vom Kunden im Moment noch nicht wertgeschätzt, so dass wir aus Kostengründen gezwungen waren, andere Wege zu gehen. Aber der Carrotmob war ein gutes Zeichen für die Ziele, die wir eigentlich erreichen wollen.

INTERVIEW: SEBASTIAN PUSCHNER