Schnäppchenkurse

2000 Veranstaltungen im Semester 2005/06 – die Bremer Volkshochschule stellt ihr neues Programm vor.

Bremen taz ■ Sparen müssen alle – auch die Volkshochschule in Bremen. Der Semesterschwerpunkt des neuen Programmheftes, das gestern vorgestellt wurde, heißt sinnigerweise „Schnäppchenkultur“.

Im Rahmen dieses Schwerpunktes will die VHS in Lesungen, Diskussionen und Seminaren einigen Fragen nachgehen, die die allgemeine Schnäppchen-Euphorie aufwirft: Warum kaufen wir Unfug, nur weil „Sonderangebot“ draufsteht? Ist Geiz geil? Und wenn Angestellte in den Betrieben nur Kostenfaktoren sind – wird auch der Mensch zum Schnäppchen im Ausverkauf?

Für Menschen mit wenig Geld hat die VHS nicht nur zwei Abende „Günstig kochen, trotzdem schlemmen“ im Angebot, sondern auch die Restplatzbörse: Wenn zwei Tage vor Beginn eines Kurses noch Plätze frei sind, werden diese Plätze an BezieherInnen von Sozialhilfe oder ALG II zu nur 20 Prozent der ursprünglichen Kursgebühr abgegeben. Ausgenommen sind berufliche Lehrgänge und die Kurse „Deutsch als Fremdsprache“. Kurse zur Alphabetisierung bietet die VHS auch weiterhin kostenlos an.

„Wir sind stolz, trotz der Sparmaßnahmen die Qualität des Programmes erhöht zu haben“, so Barbara Loer, Direktorin der VHS – wenn auch die Kursgebühren leicht ansteigen und insgesamt weniger Kurse angeboten werden. Ab 2006 bekommt die VHS zehn Prozent weniger öffentliche Zuschüsse und muss somit 285.000 Euro einsparen, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Laut Loer werde man nicht um einen Stellenabbau herumkommen. Derzeit ist im Gespräch, zwei Vollzeitstellen zu streichen. ace