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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Alpakas helfen gegen Unsicherheit

Alpakas erobern Deutschland. Ihr Bestand hat sich in den vergangenen 10 Jahren vervierfacht, 20.000 dieser flauschigen Tiere, die wie Lamas aussehen, aber keine sind, gibt es hierzulande. 5.000 sollen noch in diesem Jahr dazukommen. Denn: Ihre Wolle ist gefragt und im Internet sind sie der heiße Scheiß. In Zeiten gesellschaftlicher Instabilität würden verlässliche und treue Tiere geschätzt, erklärt Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier. Sie seien Symbole für ein anderes Leben, das sich viele Menschen intensiv wünschten. Flamingos und Alpakas für alle!

2 Trump wirkt

Nein, manche verdienen die flauschige Liebe von Alpakas nicht. Ein Mann hat unlängst auf einem US-Inlandsflug einer Frau von hinten mehrfach an den Busen gefasst. Laut Gerichtsunterlagen berief er sich später auf US-Präsident Donald Trump und seine sexistischen Äußerungen. Immerhin habe dieser gesagt, „dass es okay ist, Frauen an ihren intimen Stellen anzufassen“. Der Täter wurde nach der Landung unverzüglich festgenommen.

3 „Zügig“ ist relativ

Nicht ganz so schnell läuft derweil die Versetzung von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen. Mehr als fünf Wochen ist es her, dass Innenminister Horst Seehofer erklärte, Maaßen werde „zügig und zeitnah“ als „Sonderberater“ ins Ministerium wechseln. Doch Maaßen ist noch im Amt, legt mit seiner Medienschelte in einem Brief an die ARD sogar nach. Die SPD verliert die Geduld. Ob Alpakas helfen könnten?

4 KI kann Kunst

Neue Wege beschreitet derweil die Kunstszene. Erstmals versteigerte das Auktionshaus Christie’s am Donnerstag ein Gemälde, das von einer künstlichen Intelligenz (KI) hergestellt wurde. Zunächst auf 10.000 Dollar geschätzt, fiel der Hammer gar bei 432.500 Dollar. Auf dem Gemälde „Edmond de Belamy“ im Stil des 18. Jahrhunderts ist das verschwommene Porträt eines Mannes in schwarzer Kutte mit weißem Kragen zu sehen. „min G max D Ex[log(D(x))]+Ez[log(1-D(G(z)))]“ steht als Signatur unten, der dahinterstehende Algorithmus.

5 Plastik ist in uns

Ach du schöne Scheiße! Nicht weniger komplex und nachdenklich stimmend als KI-Kunst ist die Sache mit Mikroplastik. Das ist jetzt nämlich in uns angekommen. Erstmals wurden die kleinen, fiesen Partikel im menschlichen Kot nachgewiesen. Ob das tatsächlich gesundheitsgefährdend ist, weiß bislang niemand, es fehlt an Forschung. Beunruhigt wünschen wir uns in die wohltuende Nähe von Alpakas. Paul Wrusch

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