Hauptbahnhof soll wachsen

Die Stadt und die Bahn wollen den überlasteten Hauptbahnhof erweitern, zunächst wird es aber eng

Die Stadt und die Bahn wollen am überlasteten Hauptbahnhof künftig mehr Kapazitäten schaffen. Kurzfristig sei geplant, auf dem Bahnsteig der Gleise 13 und 14 Aufbauten zu entfernen, um mehr Platz für Reisende zu schaffen, sagte Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla am Donnerstag nach einem Rundgang mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Mittelfristig sollen zusätzliche provisorische Bahnsteigzugänge auf der Südseite des historischen Gebäudes zur Steintorbrücke hin errichtet werden.

Der Hauptbahnhof sei niemals auf die 500.000 Besucher ausgerichtet gewesen, die man hier im Schnitt täglich zähle, so Pofalla. Die langfristigen Pläne umfassen deshalb eine Erweiterung des Gebäudes auf der Südseite über die Steintorbrücke hinaus. Auf der Ostseite zur Kirchenallee ist ebenfalls ein Erweiterungsbau mit überdachter Passage angedacht. Auf der Nordseite Richtung Alster soll das Gleisfeld einen Deckel bekommen.

„Der Hamburger Hauptbahnhof soll fit gemacht werden für die nächsten 100 Jahre“, sagte Tschentscher. Als realistisches Ziel für die Umsetzung nannte er das Jahr 2030. Im kommenden Jahr wollen Stadt und Bahn die Zusammenarbeit in einer Absichtserklärung fixieren. Anschließend soll ein Wettbewerbsverfahren zur Ausgestaltung des Bahnhofs und seines Umfelds folgen.

Ziel sei, diese noch im zweiten Quartal nächsten Jahres zu fixieren. Darin sollen dann auch Finanzierung und Ablauf eines internationalen Wettbewerbs zur Ausgestaltung des Bahnhofs und seines Umfelds geregelt sein. Mitte kommenden Jahres soll er beginnen und bis 2020 abgeschlossen sein. Über den finanziellen Umfang der Erweiterungsmaßnahme könne erst gesprochen werden, wenn diese Pläne vorliegen, betont ­Tschentscher. (dpa)