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: Was nicht fehlt: der Krach

In der vergangenen taz am wochenende widmeten wir uns bereits einigen Winkeln im alten taz-Haus an der Rudi-Dutschke-Straße, welche wir mehr oder weniger vermissen werden. Eine Sache werden alle tazler*innen, egal ob sie in der „Dutschke“ oder schräg gegenüber in der „Charlotte“ (einem Bürohaus in der Charlottenstraße 13) arbeiten, nicht vermissen: den Krach. Vor unseren Fenstern kommt eine epische Lärm-Oper zur Aufführung

Die Rudi-Dutschke-Straße stellt eine wichtige Verbindung zwischen Kreuzberg und Mitte her, entsprechend dicht ist der Verkehr. Kleinwagen, Vierzigtonner, E-Roller, Harley Davidson und Bierbike – sie bilden das Orchester des Schreckens, dessen Spiel konzentriertes Arbeiten erfolgreich verhindert. Zudem rücken Löschzüge der nahegelegen Feuerwache über die „Dutschke“ aus und sorgen für besonders nervtötende Crescendi.

Damit nicht genug. Der Höhepunkt dieses alltäglichen Lärmdramas folgt, wenn im Festsaal um die Ecke in der Charlottenstraße Großfamilien Hochzeiten feiern. Neben den laut hupenden Hochzeitskorsos stechen dabei die postpubertären Teile der Hochzeitsgesellschaften besonders hervor. Jene jungen Männer steuern hochgezüchtete Sportwagen, mit welchen sie ihre Ränkespiele an der Kreuzung von „Dutschke“ und „Charlotte“ austragen. Stets geht es dabei offenbar um eine Frage: Wer hat den imposanteren, stärkeren, lauter dröhnenden Schlitten unterm Arsch.

Zum Glück steht das neue taz-Haus am südlichen Ende der Friedrichstraße, einer Sackgasse. Endlich mal Ruhe. (msc)