Ab in die Urne (5)
: Einsamer Streiter für die Mitte

Die taz stellt vor, wer sich zur Bundestagswahl stellt, heute: Hans Köppen

Parteien, Parteien, was sind schon Parteien? Große Organisationen, die schwer beweglich Politik machen wollen. Da ist der Einzelne doch viel flexibler. So sieht das zumindest Hans Köppen, Einzelbewerber bei der Bundestagswahl. Hinter ihm steht die Wählervereinigung „Bündnis Parteiloser Bürger“, für die der 50-Jährige im Beirat Gröpelingen sitzt. Doch den Wahlkampf muss der gelernte Bürokaufmann allein finanzieren.

Schon die Teilnahme an einer Bundestagswahl ist ein Erfolg für den Kommunalpolitiker. Bei allen Bürgerschaftswahlen schaffte er es nicht, die nötigen Unterschriften zusammen zu bekommen. Bei der Bundestagswahl 1994 kandidierte er hingegen, plädierte gegen den Umzug der Regierung nach Berlin, für eine Mindestrente und für die Rettung der Binnenschifffahrt.

Diesmal hält sich der Sohn eines Binnenschiffers mit Forderungen etwas bedeckter. Er wolle die „bürgerliche Mitte“ repräsentieren. 203 Unterstützer-Unterschriften hat er gesammelt. Zehn Prozent der Stimmen will der Einzelkandidat bekommen. Mit einem Einzug in den Bundestag rechnet er aber nicht. ky