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berlinmusikSturm undSchaden

Doch, doch, mit dem fiesen Leben verhält es sich manchmal so, wie Desiree Klaeukens und Dietrich Brüggemann es zu Beginn ihres Albums beschreiben. „Motorschäden bis nach Schweden /… Achsbruch, Schlagloch, Kühler kocht / und dann noch Getriebeschaden in der Slowakeii“, singen die beiden da im Duett; den Widrigkeiten der menschlichen Existenz setzt das Songwriterduo eine angenehme schnoddrige Haltung entgegen, die sich erfreulicherweise durch das gesamte Album zieht.

Klaeukens und Brüggemann sind beides keine Unbekannten; während erstere als Liedermacherin im Umfeld von Gisbert zu Knyp­hausen und Die Höchste Eisenbahn bekannt wurde, ist letzterer Filmemacher und hat neben Musikvideos unter anderem den Film „Renn wenn du kannst“ (2010) gedreht. Vergangenes Jahr haben die beiden das gemeinsame Musikmachen entdeckt, geboren wurde das Projekt der Legende zufolge bei einer Reise durch Serbien und Bosnien. Man gab der Band den preiswürdigen Namen Theodor Shitstorm.

Nun liegt das Debütalbum „Sie werden dich lieben“ vor, und das klingt eigentlich genau so, wie man es sich vorstellen würde, wenn Klaeukens mit einem Duettpartner Lieder schreibt. Klassische, wenig überraschende Songwriter-Stücke mit gängigen Akkordfolgen; der gute Theodor Shitstorm scheint geprägt von Kollegen wie Element of Crime und Funny van Dannen.

Zwar ist die Musik – wie bei den Genannten teilweise auch – oft nicht so wahnsinnig originell, die Texte aber machen Spaß und haben wenig von der im deutschen Liedermachertum verbreiteten Larmoyanz. Der Song „Schuld“ etwa bildet die Stimmung im Lande und die stetige Suche nach Verantwortlichen punktgenau ab („Der Mann an der Tür mit der Jacke überm Arm / Ist schuld an der Verteilung von reich und arm“), und in dem Lied „Mama, schick mir die Platten von Reinhard Mey“ mag sich so mancher wiedererkennen. Es handelt von Thirtysomethings, die längst von zu Hause fort sind und über die Kindheit, ­Jugend und Musik im Elternhaus sinnieren. Alles ­grundsolide und gut, was Theodor ­Shitstorm da machen – von daher bliebe abschließend nur die Bitte: Mama, schick mir lieber die Platten von Neil Diamond. Jens Uthoff

Theodor Shitstorm: „Sie werden dich lieben“ (Staatsakt/Caroline/Universal)

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