: Vom Jetset zum Jetstream
Familie Grimaldi kapert die Klimawoche
Gleich zwei Mitglieder der glamourösen monegassischen Fürstenfamilie Grimaldi nehmen an der 10. Hamburger Klimawoche teil. Angst vor einem Anstieg der Meeresspiegel muss das frühere Seeräuber- und jetzige Herrschergeschlecht dabei eigentlich nicht haben: Es müsste schon ganz dicke kommen, bevor der Felsen und sein Casino tatsächlich in apokalyptischen Wassermassen versinken würden.
Fürst Albert von Monaco, der sich – anders als seine in späteren Jahren immerhin blumenpressende Mutter – seit Langem für Umweltschutz und gegen die Verschmutzung der Weltmeere engagiert, wird die Klimaschutzveranstaltung am Montag eröffnen. Und noch ein weiterer Grimaldi-Spross ist bei der Klimawoche an Bord: Der Sohn von Prinzessin Caroline und ihrem, 1990 bei einem Speedboat-Rennen tödlich verunglückten, zweiten Ehemann Stefano Casiraghi nimmt im Rahmen der „Malizia Ocean Challenge“ an der Umweltveranstaltung teil.
Während sein Vater einst die Bootsmotoren mit 850 PS dröhnen ließ, hat sich Pierre Casiraghi aufs umweltfreundliche Segeln verlegt. Als Co-Skipper der „Malizia“, einer Hightech-Rennjacht, die emissionsfrei und ohne fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung unterwegs ist, nimmt er gemeinsam mit dem deutschen Profisegler Boris Herrmann an verschiedenen Transatlantikrennen teil. Die Jacht ist dabei mit Sensoren ausgestattet und sammelt kontinuierlich Ozeandaten, die in Kooperation mit dem Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie und dem Geomar-Institut in Kiel ausgewertet werden.
Ebenfalls Eröffnungsgast ist der zwar nicht adelige, nichtmal seeräuberische, dafür aber um so strahlendere grüne Bundesvorsitzende Robert Habeck. Bis zum 30. September wird es in Hamburg um Energiesparen und den Klimaschutz in ärmeren Ländern gehen – und darum, wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, Fluchtursachen zu bekämpfen. Zum Programm gehören außerdem zahlreiche Kurzvorträge und ein Bildungsprogramm für 3.000 Jugendliche.
Karolina Meyer-Schilf
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen