Swing Mate

USA Obamas Gegenspieler Mitt Romney ist sich unsicher, was er will. Eine Top 4 der Dialektik

1. Komischer Vogel: „Ich liebe Big Bird“, sagte Romney am Mittwoch in der Präsidentschaftsdebatte über den gelben Vogel Bibo aus der „Sesamstraße“. Trotzdem wolle er, Romney, die staatlichen Subventionen für den TV-Sender PBS, der die „Sesamstraße“ ausstrahlt, kürzen. Kritik gab es prompt per Twitter: von „Sesamstraße“-Fans, aber auch von Ex-PBS-Chefredakteur Neil deGrasse Tyson, laut dem das Geld für PBS nur 0,012 Prozent des Staatsbudgets verschlingt.

2. Latino-Liebe: Am Tag vor dem ersten Fernsehduell mit Präsident Obama sagte Romney der Denver Post, als Präsident würde er den von Obama angeordneten Abschiebestopp für junge Einwanderer ohne gültige Dokumente aufrechterhalten. Klar, braucht er doch die Stimmen der Latinos in den Swing States. Noch in den Primaries hatte Romney angekündigt, ein Veto gegen Obamas Vorstoß einlegen zu wollen.

3. Krankenversicherungs-Amnesie: 2006 brachte er als Gouverneur im US-Bundesstaat Massachusetts eine Reform der Krankenversicherung auf den Weg. Ein Modell für eine bundesweite Reform? Ja, sagte Romney 2006 und 2007 in Reden und Fernsehinterviews. Dann lancierte Obama seine bundesweite Gesundheitsreform, die Romneycare nicht unähnlich ist. Und Romney schwenkte um: Es wäre falsch, seine Reform von damals bundesweit zu adaptieren, sagte er 2011 in einer Primary-Debatte. Im September entschied er sich erneut um: Zwei Punkte von Obamacare wolle auch er als Präsident aufrechterhalten.

4. Bush-Trommler: Ronald Reagan sei einer seiner Helden, bekannte Romney bereits 2006 – und preist den Präsidenten-Schauspieler bis heute. 1994 distanzierte sich Romney deutlich von diesem Mann und sagte in einer Debatte mit Ted Kennedy: „Ich versuche nicht, zur Reagan-Bush-Ära zurückzukehren.“ MLA