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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Wespen töten kostet Geld

Welche eine Genug­tuung wäre es, die gelben Biester, die uns so gehörig auf den Zeiger gehen, mal unterm Glas verhungern zu lassen oder gehörig mit der Fliegenklatsche auf sie einzudreschen. Geht aber nicht, denn Wespen stehen in Deutschland unter Naturschutz. Sie sind wichtig fürs Ökosystem. Deshalb verbietet das Bundesnaturschutzgesetz, sie „mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten“. Wer sich nicht dran hält, muss blechen: In Hessen ganz billige 5.000 Euro, in Thüringen das Zehnfache davon! Extrem genervt sein – ist das wohl ein vernünftiger Grund?

2 Nach merkeln und gauken kommt ­lindnern

Unter die Top Ten zur Wahl des Jugendworts 2018 reiht sich ein weiterer Politikernachname, der als Verb seinen Weg in den Sprachgebrauch gefunden hat. „Lindnern“ bedeutet, etwas lieber gar nicht als schlecht zu machen. Und zwar zum spätmöglichsten Zeitpunkt. Bis zum 13. November kann online abgestimmt werden. Oder einfach ganz im Trend lindnern.

3 Putin lässt das ­T-Shirt an

Es scheint, der russische Präsident hat unsere steile These über Männer mit nacktem Oberkörper (taz vom 11. August 2018) gelesen: Auf Russia Todays neuen Instagram-Fotos von Putins Sommerurlaub in Sibirien post er ungewohnt bedeckt in Outdoorjacke oder höchstens mal beigem T-Shirt. Vielleicht fühlt er sich gerade ein bisschen muckelig oder die sibirischen 18 Grad waren ihm doch zu kalt. Oder aber sein Buddy Trump hat ihm so unter Kumpels auch mal ein Oben-ohne-Foto geschickt. Aber gut, lassen wir das.

4 „Lime-E“ klingt wie „Leih Me“

Die amerikanischen limettengrünen Leihfahrräder besiedeln inzwischen Berlin, Frankfurt und Zürich. Die elektronische Version heißt „Lime-E“. Klingt wie „Leih me“. Ob dieser grandiose Slogan den Amerikanern wohl schon aufgefallen ist?

5 Ein Jackson weint keine echten Tränen

Am 29. August wäre Michael Jackson 60 Jahre alt geworden. Wer sich im Gedenken durch Konzertvideos hört, zum Beispiel „She’s out of my life“, bemerkt: Zwischen Minute 1:00 und 2:00 stürmt stets ein weiblicher Fan die Bühne. In inniger Umarmung verweilt das Mädchen in Jacksons Armen, bis ein Security-Mann es wegzerrt. Tief getroffen sinkt Jackson hernieder, die Hand vorm Gesicht. Schöne Szene, aber in Bukarest, Oslo, Bremen, Rom, London, Brunei, Osaka, Buenos Aires, Auckland, Tel Aviv und anderen Orten? Das kann ja nur inszeniert sein. Stella Schalamon

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