Viele offene Ausbildungsplätze

Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres sind in Berlin und Brandenburg noch viele Lehrstellen unbesetzt – auch in beliebten Berufen

Gute Aussichten für Lehrlinge, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind in Berlin noch zahlreiche Stellen frei. „Viele Berliner Unternehmen suchen nach wie vor händeringend nach Auszubildenden“, sagte die Geschäftsführerin Wirtschaft und Politik der Industrie- und Handelskammer Berlin, Marion Haß, am Dienstag. Das Ausbildungsjahr startet je nach Beruf am 1. August oder 1. September.

Nach der jüngsten IHK-Unternehmensumfrage konnte fast jeder dritte Betrieb Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil keine einzige Bewerbung vorlag. Unternehmen zahlten inzwischen „Prämien für gute Noten oder übernehmen die Fahrtkosten, bieten Auslandspraktika oder eigene Azubi-Projekte oder geben gezielt Jugendlichen mit schwierigen Voraussetzungen eine Chance“, sagte Haß.

Dennoch sei die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen weiterhin hoch. Die IHK-Umfrage zeige, dass 83 Prozent der Betriebe die unklaren Berufsvorstellungen der Schulabsolventen als größtes Ausbildungshemmnis ansehen.

Über 2.000 freie Lehrstellen

Im Angebot der IHK-Lehrstellenbörse waren am Dienstag für Berlin 1.319 freie Plätze. Bei der Handwerkskammer gab es 726 freie Lehrstellen. Das seien aber längst nicht alle Stellen, sagte Kammersprecher Wolfgang Rink. Denn die Betriebe seien nicht verpflichtet, ihre offenen Stellen zu melden.

Zu den beliebtesten Berufen bei den jungen Leuten zählen nach Einschätzung der Berufsberater der Berliner Industrie- und Handelskammer derzeit der Kaufmann/die Kauffrau für Büromanagement, der Fachinformatiker, Medienberufe, der Immobilienkaufmann und der Automobilkaufmann.

Ein besonders großer Mangel an BewerberInnen besteht laut Auskunft der IHK Berlin etwa bei Berufen in der Gastronomie wie KöchInnen oder Restaurantfachleuten, aber auch in den bei SchulabgängerInnen eigentlich beliebten Berufen wie Bürokaufmann oder -frau, FachinformatikerInnen oder Kaufleuten im Einzelhandel.

Auch im Nachbarland Brandenburg sind laut den örtlichen Kammern noch Hunderte Ausbildungsplätze unbesetzt, etwa im Bau- oder im Umzugsgewerbe. (taz, dpa)