Was fehlt…?: … Menschen, die Leergut zurückgeben
Diesen Sommer ist es warm. Sehr warm. Ergo wird mehr getrunken. Nicht nur Minzwasser, Fassbrause und Rhabarberschorle. Auch Bier. Die Brauereien müssten sich also über steigende Einnahmen freuen – denkt so mancher Dussel. Nun ja, mit dem Hochkurbeln der Produktion ist es so eine Sache. Es fehlt nicht etwa an Malz oder Hopfen. Es fehlt an Behältnissen! Weil faule Menschen leere Flaschen lieber wochenlang auf dem Balkon oder im Keller herumstehen lassen, als sie „zeitnah“ zurückzugeben, wie ein Branchenverband moniert. Böse, faule, schlurihafte Deutsche. Lieber erst mal in die Ferien fahren, frei nach dem Motto: Die Pflicht kann warten. Die Lage ist ernst. Eine Bochumer Brauerei verbreitete kürzlich einen Hilferuf auf Facebook. Der Slogan lautete: „Erst Pfand, dann (P)ferien“. Ob das den Deutschen bei seinem Ehrgefühl packt, wird sich zeigen.
Dabei sind sie ja schon ein Stück weit selbst Schuld, diese Brauereien mit ihrem Individualismuswahn: Benutzten sie allesamt die gleichen Flaschen, könnten sie sich nun gegenseitig aushelfen. Sonst hätten wir da noch eine Idee: Bier zum Selbstabfüllen. Und dann – als kleines Leckerli für unser ach so ausgeprägtes Umweltbewusstsein – kostenloses Refill. Wie bei Ikea, nur eben mit Promille. Die lästige Pfand-Rückgabe könnte dann bis zum Herbst warten. Unsere internationalen Freunde sagen doch immer alle, wir sollen uns mal bitte etwas lockermachen. (lwag/dpa)
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