Die steile These

Berufscoaching für Kinder? Haben wir eigentlich schon, kann aber mehr werden!

Aus Kindern werden Jugendliche, werden Erwachsene. Wenn das gut geht, stehen diese dann in Lohn und Brot, erfahren neben der persönlichen auch die berufliche Erfüllung. Doch das ist selten, zumindest zu selten, nach Ansicht des britischen Bildungsministers Ed Balls. Der hat wohl erkannt, dass die Schlangen vor den Arbeitsämtern auch in Großbritannien vor allem aus einem bestehen: aus ehemaligen Kindern. Daran möchte er etwas ändern, also wartet er mit dem Berufscoaching nicht etwa bis zum Erwachsenenalter. In Großbritannien fängt das jetzt schon ab sieben an.

Eine absurde Idee? Nein! Klasse! Selbstverständlich brauchen die Kinder dazu keine Schulen. Die Mädchen und Jungen heutiger Tage wollen ja sowieso alle Popstar werden, dazu ist die Schule inzwischen völlig überflüssig. Das Angebot in diesem Sektor findet dank zahlloser Castingshows mit und ohne Altersbeschränkung im Fernsehen statt. Da erkennt man erst mal, wie viel Bildungsauftrag auch im Programm der privaten Sender steckt. Was wir also brauchen, sind keine Kinder, die ihre Nase in Betriebe stecken, die sie sowieso nicht interessieren. Sondern eine Rückkehr der Mini-Playbackshow – zu ARD und ZDF!