piwik no script img

Polizei jagt Entführer am Storkower See

VERBRECHEN 200 Beamte durchkämmen Waldgebiet. Ermittler stufen den Mann als hochgefährlich ein

Mit einer großangelegten Suchaktion hat die Polizei in Brandenburg nach dem Entführer eines Berliner Investmentmanagers gefahndet. Die Ermittler stufen den Mann als hochgefährlich ein und sind überzeugt, dass er vor mehr als einem Jahr auch die Berliner Unternehmerfamilie Pepper angegriffen hat. Die Polizei setzt bei ihrer Fahndung auch auf die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“.

Rund 200 Beamte suchten am Dienstag die Region um den Storkower See im Landkreis Oder-Spree ab. Fahnder durchkämmten ein Waldgebiet an der Kurmark-Kaserne. Auch Taucher und ein Spürhund waren im Einsatz.

Aus der Bevölkerung gingen zunächst 26 Hinweise bei der Polizei ein. „Eine heiße Spur ist noch nicht dabei“, sagte ein Polizeisprecher. Weitere Hinweise erhoffen sich die Ermittler mit Hilfe von „Aktenzeichen XY … ungelöst“, in der am heutigen Mittwoch über den Fall berichtet werden soll.

Um ein Lösegeld in Millionenhöhe zu erpressen, hatte der Kidnapper den Manager am vergangenen Freitag in Storkow (Brandenburg) entführt. Dem 51 Jahre alten Familienvater gelang jedoch am Sonntag die Flucht.

Erst am Montag ging die Polizei an die Öffentlichkeit – nachdem die Fahndung mit bis zu 300 Beamten nach dem Täter erfolglos geblieben war. Die Fahnder stellten DNA-Spuren sicher. Das brutale Vorgehen des Entführers und eine Patronenhülse sind Gemeinsamkeiten mit dem Fall Pepper. Laut Polizei wurde dieselbe tschechische Waffe benutzt.

Jüngsten Angaben zufolge ist der Entführer 1,70 bis 1,85 Meter groß, 25 bis 50 Jahre alt und spricht deutsch – ohne einen auffälligen Dialekt. Laut Polizei trug er Kleidung aus dem Sport- und Outdoorbereich – zuletzt eine hellolivgrüne Softshell-Jacke und eine schwarze Hose. Sein Gesicht verdeckte er mit einem schwarzen, grobmaschigen Gesichtsnetz.

Der Gewalttäter besitzt detaillierte Kenntnisse über die Region Oder-Spree und die dortigen Gewässer Großer Storkower See und Scharmützelsee. Die Polizei vermutet ihn noch in der Region – was zahlreiche Anwohner beunruhigt. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen