PARTEI kauft Werbespot zurück

Bei eBay versteigerte 25 Sekunden Wahlwerbezeit werden sechsstellig weiterverkauft

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Ein Wahlwerbespot-Teil der von der Zeitschrift Titanic gegründeten PARTEI soll für eine sechsstellige Summe an ein Touristikunternehmen gehen. Dies sagte der Parteivorsitzende Martin Sonneborn gestern. Die PARTEI hatte mindestens 25 Sekunden aus dem eineinhalbminütigen Spot beim Internet-Auktionshaus ebay angeboten. Den Zuschlag hätte zunächst ein Privatmann für 14.000 Euro bekommen, der aber lediglich „eine persönliche Botschaft“ habe verbreiten wollen, sagte Sonneborn.

Die PARTEI kaufe die Werbezeit für das Doppelte zurück, um sie an das Touristikunternehmen mit dem wesentlich höheren Angebot abzugeben. Nach Sonneborns Angaben, der auch Chefredakteur der Satirezeitschrift Titanic ist, sind bereits zwei Spots fertig gestellt, in denen „auf extreme Art und Weise massive Werbung für das Unternehmen“ gemacht werde. „Wir hätten auch gerne 1 Million Euro eingenommen, damit wir das ganze Land mit der ungeschminkten Wahrheit zupflastern können.“

Der Parteivorsitzende sagte, es sei juristisch abgesichert, dass eine Ausstrahlung nach den Vorgaben der öffentlich-rechtlichen Anstalten möglich wäre. Das ZDF hatte am Freitag die Aktion als „peinlichen PR-Gag“ bezeichnet. Die Parteien erhielten Sendezeit im Fernsehen, um inhaltlich Wahlwerbung zu machen und nicht um ihre Sendezeit für Zwecke der Wirtschaftswerbung zu verkaufen und sich so „jenseits der üblichen Parteienfinanzierung Geldmittel zu verschaffen“, sagte ZDF-Justiziar Carl-Eugen Eberle.