Förderung weckt Kauflust

Senatszuschüsse für gewerbliche E-Autos kommen bei Kleinunternehmen gut an

Von Claudius Prößer

Seit drei Wochen läuft das Berliner Förderprogramm Wirtschaftsnahe Elektromobilität – und anders als frühere Programme stößt es auf Interesse. Laut Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sind schon 42 Förderanträge in ihrer Verwaltung eingegangen – für die Anschaffung gewerblich genutzter E-Fahrzeuge und für die Einrichtung einer Ladeinfrastruktur.

Nach viel klingt das nicht, aber es ist ein großer Sprung im Vergleich zur Ende Juni ausgelaufenen E-Taxi-Förderung. Da konnte sich nur ein Dutzend Interessenten vorstellen, für einen Zuschuss von 2.500 Euro ihr konventionelles gegen ein elektrisches Fahrzeug zu tauschen.

Jetzt können kleine und mittlere Unternehmen – ob Handwerks-, Liefer-, Taxi- oder Pflegebetrieb – deutlich mehr Geld mitnehmen, wenn sie auf Strom umsatteln: Bei der Anschaffung eines Pkws mit Batterie oder Brennstoffzelle legt das Land 4.000 Euro, bei einem Plug-in-Hybrid 3.000 Euro drauf. Neu ist, dass sich dieser Fördertopf mit dem Umweltbonus der Bundesregierung kombinieren lässt. Weil das Land außerdem für die gleichzeitige Verschrottung eines Pkws mit Verbrennungsmotor eine Abwrackprämie von 1.000 Euro zuschießt, können Begünstigte ein maximales Fördergeld von 9.000 Euro einstreichen.

Bei der Vorstellung des Programms im Juni hatte der Sprecher der landeseigenen Agentur für Elektromobilität (eMO), Jörg Welke, ein „Knüller-Potenzial“ in Aussicht gestellt: So hohe Fördersummen für gewerblich genutzte E-Autos gebe es in keinem anderen Bundesland.

Zuschussfähig sind auch Kleinlastwagen bis 4,25 Tonnen und E-Motorroller. 6 Millionen Euro hat der Senat für das Programm in den Haushalt eingestellt, es läuft bis Ende 2019. Die Landesregierung erhofft sich einen Beitrag zum Klimaschutz und zur dringend notwendigen Reduktion von Stickoxiden.