LEG schreibt rote Zahlen

Landes-Immobiliengesellschaft im Minus. Gespräche über Verkauf laufen zwar – reden will darüber aber keiner

DÜSSELDORF taz ■ Wieder schlechte Nachrichten von der landeseigenen Immobiliengesellschaft LEG: Nach Korruptionsskandal und Führungswechsel wurde gestern bekannt, dass die LEG im Geschäftsjahr 2004 rote Zahlen geschrieben hat. Nachdem ein Jahr zuvor noch ein Überschuss von 13,5 Millionen Euro erwirtschaftet worden war, fehlten im vergangenen Jahr aufgrund einer hohen Risikovorsorge für Instandhaltungen 600.000 Euro.

Ein Grund mehr für die Regierung, die rund 106.000 LEG-Wohnungen bald abzustoßen. So wurde es im Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP vereinbart, so steht es nach wie vor auf der Agenda. Konkretes zu den Verkaufsplänen war gestern allerdings nicht zu erfahren. Georg Oberkötter, Sprecher von Bauminister Oliver Wittke, sagte zur taz: „Wir stehen ganz am Anfang eines sehr langen Weges.“ Mehr könne er im Moment noch nicht sagen. Auch zu den potentiellen Käufern, zu denen neben internationalen Interessenten auch der durch den Wuppertaler Korruptions-Skandal bekannte Bauunternehmer Uwe Clees gehören soll, wollte sich Oberkötter gestern nicht äußern.

LEG-Geschäftsführer Ulrich Tappe versprach hingegen allerdings, dass die Privatisierung sozialverträglich ablaufen solle. Die Interessen der rund 1.000 Beschäftigten der LEG sollten berücksichtigt werden. Auch wolle man den Mieterschutz einhalten. Mehr aber wollte auch Trappe nicht verraten. Doch: Gesellschafter und LEG-Führung würden über den Verkauf sprechen, sagte der LEG-Chef. Allerdings gebe es viele Alternativen. Der Prozess wird sich also wohl noch hinziehen.

Und die Korruptionsvorwürfe? Von denen distanzierte sich Trappe entschieden. Mit der Vergangenheit habe die heutige Geschäftsführung nichts zu tun. Es gebe daher keinen Grund, die Bilanz zu schönen. ROS