meinungsstark
:

Mögliche Folgen der WM-Pleite

„Verdient raus“, taz vom 28. 6. 18

Positiv denken: Vielleicht können wir jetzt WM schauen, ohne dass die Experten ständig über das Arbeiten an der Körpersprache faseln. Beim Thema Spielstärke und Körpersprache haben viele Ursache und Wirkung verwechselt.

Schlimm wird es für die Bundeskanzlerin werden. Die AfD wird folgende Analyse in die sozialen Medien drücken: „2014 waren wir noch Champion. Dann hat Merkel Flüchtlinge ins Land gelassen, die jahrelang die Sporthallen besetzt hielten. So konnte der deutsche Volkskörper nicht mehr trainiert werden. Und jetzt sehen wir die Folgen. Und Merkel wollte wegen Putin noch nicht einmal nach Russland reisen, um das Team moralisch zu unterstützen.“ Die Bild-Zeitung wird für diese Botschaft die Titelseite frei machen. Die CSU wird hinterherdackeln und gemeinsam mit FDP und AfD einen Untersuchungsausschuss „Die wahren Ursachen der WM-Pleite“ fordern. Arme Kanzlerin. Thomas Damrau, Böblingen

Respekt und Chapeau, Herr Unfried!

„Auch auf dem Rasen steht ein liberales Deutschland“, taz vom 23./24. 6. 18

Häufig habe ich mich geärgert über Artikel von Herrn Unfried. Dieses Mal ist sein Artikel fachlich fundiert und differenziert, glasklar in seiner Aussage. Aufklärung sei immer wieder zu behaupten. Ihm gelingt ein Plädoyer für liberales Sprechen, gegen Bösartigkeit und Hysterie, für Emanzipation, Liberalisierung und Internationalisierung. Respekt und Chapeau, Herr Unfried. You win, diesmal ganz ohne Herrn Kretschmann und Herrn Macron! Peter Stolt, Hamburg

Für Erdoğan stimmen? Nicht fair!

„Nicht alle sind Antidemokraten“, taz vom 26. 6. 18

Wie kann das sein? In Deutschland bekommt Erdoğan fast zwei Drittel der Stimmen! Wahnsinn! Hier selber in ziemlich großer Freiheit leben und dann die Bürger in der Türkei immer tiefer in den Abgrund einer Diktatur stürzen. Sehr nett! Wenn die in Deutschland lebenden Türken das System Erdoğan so lieben, frage ich mich, warum sie nicht auch in diesem System leben?

Dann hätten sie die Chance, ihre Türkei so zu gestalten, wie sie es für richtig ansehen – aber eben auch mit den Konsequenzen ihrer Wahl zu leben. Anderen einen Diktator auf den Hals schicken und selber in Freiheit leben? Das ist doch nicht fair! Stefan Bluemer, Essen