: UNTERM STRICH
Er hätte sich wahrscheinlich gefreut, wenn wir ihn jetzt als Countrymusiker bezeichnen. Der Hamburger Musiker und Maler Nils Koppruch verband amerikanische Folk-Elemente mit deutschsprachigem Gesang und schuf so Musik, die nach Fernweh und Erdung zugleich klang. Am Mittwoch ist Nils Koppruch im Alter von nur 47 Jahren gestorben, die genaueren Umstände sind noch nicht bekannt. Gemeinsam mit seinem Freund Gisbert zu Knyphausen war Koppruch seit September auf Tournee. Unter dem Künstlernamen Kid Kopphausen veröffentlichte das Duo im August sein Debütalbum „I“. Bekannt wurde Koppruch mit der Band Fink, deren Sänger und Mastermind er von 1996 bis 2006 war. Koppruch war tief verwurzelt in der Hamburger Szene, nicht nur musikalisch. In St. Pauli betrieb er die Galerie NEU, unter dem Pseudonym SAM war er auch als bildender Künstler tätig. Seine Malerei wurde oft als Cheap Art oder auch Art Brut bezeichnet. 2007 veröffentlichte Koppruch als Musiker sein Soloalbum-Debüt „Den Teufel tun“ (V2-Records), im August 2010 erschien sein zweites Soloalbum „Caruso“ beim Label Grand Hotel van Cleef. Nils Koppruch hinterlässt eine Frau und ein Kind und ein reichhaltiges und vielseitiges Werk, das noch lange nachklingen wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen