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Karriere wie beim FBI

Um den Personalmangel zu dämpfen, rekrutiert Bremens Landeskriminalamt nach amerikanischem Vorbild erstmals Quereinsteiger*innen als neue Kommissar*innen. Sie sollen berufsbegleitend ausgebildet werden

Zum 1. Juli stellt die Bremer Kriminalpolizei 14 Quereinsteiger als Kommissar*innen ein. Sie nehmen teil an einem bundesweit einmaligen Projekt, das den Personalmangel bekämpfen soll: Anfang des Jahres waren insgesamt 20 Stellen ausgeschrieben worden. Voraussetzung für die Bewerbung war ein abgeschlossenes Studium.

Vorbild ist nach Angaben des Landeskriminalamtes die Bundespolizei der USA, das FBI. Das rekrutiert seine Mitarbeiter ausschließlich auf diese Weise. Studiert haben die künftigen Kommissar*innen unterschiedliche Fächer von Informatik über Sozialökonomie bis hin zu Betriebswirtschaftslehre.

Externe Experten hatte die Kripo auch schon in der Vergangenheit eingestellt, allerdings nur vereinzelt für spezielle Gebiete wie die Wirtschafts- oder Cyber-Kriminalität. Die Quereinsteiger*innen sollen dagegen als ganz normale Kommissare arbeiten. Bewerben konnten sich Kandidaten, die unter anderem Jura, Psychologie oder Islamwissenschaften studiert und mindestens drei Jahre in ihrem Beruf gearbeitet haben.

50 Ermittler fehlen zurzeit bei der Bremer Kriminalpolizei. Strafanzeigen bleiben deshalb zum Teil monatelang liegen. Der Senat hatte deshalb beschlossen, Plätze für 160 Auszubildende zu schaffen. Dazu zählen auch die 20 Stellen für Quereinsteiger, von denen nun allerdings sechs unbesetzt bleiben.

In den kommenden zwei Jahren erhalten die neuen Kommissare in Bremen eine berufsbegleitende Fortbildung. Dabei werden sie unter anderem Einsätze trainieren, schießen üben und sich mit Polizeiethik und Rechtsfragen beschäftigen.

Polizeibewerber*innen durchlaufen ein mehrstufiges Verfahren: In einem schriftlichen Intelligenztest soll die Fähigkeit zu strukturiertem Denken nachgewiesen werden. Im sportlichen Test müssen die Bewerber*innen Purzelbaum schlagen, 35 Meter rennen und 1,6 Kilometer joggen. Körperliche Fitness, Seh- und Hörfähigkeit werden außerdem in einer polizeiärztlichen Untersuchung gecheckt: Menschen mit starkem Über- oder Untergewicht sind ebenso wenig zugelassen wie Menschen mit Behinderung. Die mündliche Prüfung ermittelt Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Motivation. (dpa/taz)

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