Kilometerweise Krach

A33-Ausbau in Ostwestfalen: Bürger fordern Lärmschutz

Letzte Chance für Autobahn-Kritiker in Steinhagen: Heute läuft die Erörterung zum Streckenabschnitt Bielefeld/Steinhagen aus. Seit vergangener Woche diskutieren Bürger und Fachleute die Planung des Landesbetriebes Straßenbau NRW. 1.500 schriftliche Einwendungen gingen ein. Umweltschützer protestieren gegen die Trassenführung der A33 durch Wasserschutzgebiete, Bürgerinitiativen fürchten eine massive Lärmbelästigung. Auch in Halle und Bielefeld ist die Autobahn ein ewiger Konfliktherd.

Zankapfel zwischen Städten und Landesbetrieb ist der Lückenschluss zur A2. Das 27 Kilometer lange Teilstück soll die Bundesstraße 68 entlasten. Allein durch Halle und Steinhagen quälen sich täglich rund 20.000 Autos. In Halle sollte die Trasse erst mitten durch den Tatenhauser Wald gelegt werden. Das Vorhaben scheiterte an der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zum Waldschutz. „Die Streckenpläne waren veraltet, sie stammten von 1968“, so Helga Lange, Sprecherin des Grünen-Bezirksverbandes. Vor zwei Jahren begann die Suche nach Alternativen. Doch die vermeintliche Lösung weckt den Protest der Bürger: Die neue Planung führt die Trasse zu dicht an Wohngebiete heran – bis auf 80 Meter.

Ähnliche Probleme in Steinhagen: Die geplante Trasse verläuft mitten durch den Ort und sorgt laut Umweltschützern für eine extreme Lärm- und Schadstoffbelastung. Eine Alternative wäre eine südliche Umgehung – doch die ist laut Landesbetrieb indiskutabel. Nur die Nordtrasse sorge für eine gute Entlastung der B68. Eine Südvariante hätte zudem Nachteile für Städtebau und Umwelt. Der Steinhagener Gemeinderat stimmt der Nordtrasse zu – vorausgesetzt, es gibt ausreichend Lärmschutz. Aber der kostet rund 80 Millionen Euro – und verdoppelt mal eben die Gesamtkosten. „Das können wir nicht leisten“, so Ulrich Windhager vom Landesbetrieb Bielefeld. Allerdings räumt er ein, dass die Lärmbelastung nochmals geprüft werden muss. Auch in Halle ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Hier steht die Erörterung zur A33 noch aus. GES