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Wer rettet wen?

D 2012, R: Leslie Franke, Hedolor Lorenz

Die Hamburger Filmemacher Franke und Lorenz verstehen den Dokumentarfilm als Mittel zur Aufklärung über soziale und ökonomische Missstände. Wenn sie hier versuchen, eine Thematik wie die Finanzkrise vor einigen Jahren in 104 Filmminuten zu analysieren und auch noch Gegenstrategien vorzustellen, stoßen sie an die Grenzen ihres Mediums. So sind die stärksten Momente in „Wer rettet wen?“ jene, in denen sie die Opfer der Krise zeigen: ob junge Griechinnen, die sachlich erzählen, wie deprimierend ihre Zukunftsaussichten sind oder die weinenden Frauen und Kinder bei einer Zwangsräumungen in Spanien.

Do, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg

God Help The Girl

UK 2014, R: Stuart Murdoch

D: Emily Browning

„Umsonst und Draußen“ gibt es passend einen Film, der von einem „besseren Sommer“ handelt –zumindest einem, „in dem etwas passierte“, so Regisseur Stuart Murdoch. Das Film-Musical um eine schräge Indie-Band ist ein Feelgood-Movie und kommt fast ohne Kitsch aus. Murdoch ist Sänger der Indie-Popband Belle and Sebastian und hat Songs für den Film „Juno“ eingespielt. Dies war sein Debüt als Regisseur und Autor.

Fr, 22 Uhr, Open Air am Theater Hafen, Oldenburg

Zeppelin!

D 2008, R: Gordian Maugg

D: Olaf Rauschenbach, Alexander May

Eine kurze Zeit lang schwebten sie als eine geglückte Vereinigung von Technik und Poesie durch die Lüfte. Die Eleganz und Ruhe eines fliegenden Zeppelins wirkte im frühen 20. Jahrhundert wie das Versprechen einer schönen, neuen Welt. Die Explosion der „Hindenburg“ am 6. Mai 1937 im amerikanischen Lakehurst, durch die jene Ära der so friedlich wirkenden Luftschiffe zu Ende ging, wirkte dann wie ein Menetekel, das andere, schlimmere Zeiten ankündigte. Diese Aufbruchstimmung sowie die nachfolgende Ernüchterung fängt Gordian Maugg in seinem Spielfilm gut ein.

Di, 18 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Brand upon the Brain!

Can 2006, R: Guy Maddin

D: Gretchen Krich, Sullivan Brown

Guy Maddin macht Filme, die möglichst so aussehen, als wären sie vor vielen Jahrzehnten gedreht worden. Dieser ist auf Super-8-Material aufgenommen und wirkt wie ein expressionistischer deutscher Horrorfilm, während die Handlung an die reißerischen Serials aus den 20er-Jahren erinnert. Und wenn darin ein Junge namens Guy von seiner monströsen Mutter terrorisiert wird, bleibt offen, ob dies autobiografisch oder nur eine von Maddins typischen falschen Fährten ist. Den Ton für den Stummfilm liefert der bildende Künstler und Musiker Uli Bomans alias Schieres live.

Sa, 20.30 Uhr, City 46, Bremen