Tirana: Berisha bildet Regierung

TIRANA ap ■ Albaniens sozialistischer Regierungschef ist zurückgetreten und hat den Weg frei gemacht für den Wahlsieger Sali Berisha. Damit reagierte Ministerpräsident Fatos Nano auf die Veröffentlichung des offiziellen Wahlergebnisses. Er habe alle Maßnahmen für einen gleitenden und friedlichen Regierungswechsel getroffen, sagte Nano. Zugleich kritisierte er, dass die Wahl nicht frei und fair gewesen sei. Präsident Alfred Moisiu wird Berisha nun auffordern, eine Regierung zu bilden. Berishas Demokratische Partei stellt zusammen mit Verbündeten 80 der 140 Mandate im Parlament. Nach der Wahl am 3. Juli waren die Ergebnisse in drei Wahlkreisen wegen Unregelmäßigkeiten annulliert worden, so dass dort eine Wiederholung erforderlich wurde. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erklärte, der Verlauf der Parlamentswahl sei zwar besser gewesen als in der Vergangenheit, bleibe aber immer noch hinter internationalen Standards zurück. Der 60-jährige Berisha, der bereits 1992–97 regierte, will den Kampf gegen Armut und Korruption in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen.

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