Vier Bauern gegen Shell

UMWELT Der Ölkonzern ist in den Niederlanden wegen Verschmutzung des Nigerdeltas angeklagt

DEN HAAG epd | Vier nigerianische Dorfbewohner haben gemeinsam mit Umweltaktivisten einen Prozess gegen den Ölkonzern Royal Dutch Shell in den Niederlanden angestrengt. In dem Hauptverfahren, das am Donnerstag begann, fordern sie Entschädigungen für Umweltschäden durch drei Öllecks im Nigerdelta. Zum ersten Mal muss sich damit ein Weltkonzern vor einem niederländischen Gericht für Verstöße im Ausland rechtfertigen. „Shell verletzt in Nigeria seit Jahren Umweltgesetze und Menschenrechte“, sagte der niederländische Umweltschützer Geert Ritsema. Die Richter müssen nun entscheiden, ob Shell verantwortlich gemacht werden kann für drei Lecks, bei denen von 2004 bis 2007 Öl ausgetreten war. Die Kläger fordern, dass der Konzern die Opfer entschädigt und die Umweltschäden beseitigt. Shell behauptet, die Probleme seien durch Sabotage entstanden und nicht Folge schlechter Instandhaltung.