das portrait
: Fast hätte Daniel Jurgeleit Flensburg Pofifußball beschert

Seit acht Jahren in Flensburg engagiert: Daniel Jurgeleit Foto: imago/Agentur 54 Grad/Patrick Nawe

Von Kiel auf die Autobahn 210, dann auf die A7 einfädeln und stur Richtung Norden – bis nach Flensburg-Weiche, Bredstedter Straße 2. Seit acht Jahren macht Daniel Jurgeleit das nun schon so, bis zu sechs Mal pro Woche. So lange ist der frühere Bundesliga-Profi des FC Homburg und Co-Trainer von Holstein Kiel Chefcoach des ambitionierten SC Weiche Flensburg 08.

Der 54 Jahre alte Rheinländer ist oft erst gegen Mitternacht zurück. Denn trainiert wird überwiegend abends. Viele Spieler sind tagsüber mit Ausbildung, Beruf oder Studium beschäftigt. Im ersten Regionalliga-Jahr wurde nur zwei, drei Mal pro Woche trainiert. Mittlerweile sind es fünf Einheiten.

Beim SC Weiche Flensburg 08, der erst durch die Aufnahme der Mitglieder von Flensburg 08 im vergangenen Sommer so heißt, hat sich viel getan. Der Etat ist von 180.000 im ersten Jahr auf jetzt rund 800.000 Euro gestiegen. Die langjährige Nummer drei der Stadt nach „Nullacht“ und TSB steht an der Schwelle zu einer neuen Fußballwelt.

Bis gestern durften die Flensburger vom Aufstieg in die Dritte Liga träumen. In der Relegation sind sie aber am Nordost-Meister Energie Cottbus gescheitert. Nach dem 2:3 im Hinspiel, das wegen Sicherheitsauflagen im Kieler Holsteinstadion stattfand, reichte es im Stadion der Freundschaft nur zu einem 0:0.

Grund zur Zufriedenheit hat Jurgeleit dennoch. Denn neben dem Gewinn der Regionalliga-Meisterschaft und dem Duell mit dem ehemaligen Bundesligisten Cottbus gibt es schon im August die Chance auf ein Spiel gegen einen noch namhafteren Club: Durch den Gewinn des Landespokals hat sich Weiche erstmals für die erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert.

Vom Profitum sieht Jurgeleit seinen Verein weit entfernt. Der Lausitzer Rundschau sagte er: „Wir müssen aus unseren Bedingungen mehr rausholen als andere, um konkurrenzfähig zu sein. Und diesen Job haben wir in den vergangenen Jahren ganz gut erledigt.“

Christian Görtzen