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Häuser ausgezeichnet

Zum vierten Mal ist der Bremer Wohnbaupreis verliehen worden. Gewonnen haben nur Mehrfamilienhäuser

Von Karolina Meyer-Schilf

Die Baubehörde hat am Sonntag gemeinsam mit der Architektenkammer den Bremer Wohnbaupreis 2018 verliehen. Mit dem Preis werden seit 2005 etwa alle vier Jahre herausragende Wohnbau-Projekte geehrt. Die fünf Preise gehen dieses Jahr allesamt an Mehrfamilienhäuser. Geehrt wurden die Quartierssanierung Klushof in Bremerhaven, der Umbau des Schuppens 1 in der Überseestadt, ein Ensemble aus drei Wohnhäusern in Lesum, der für die Gewoba entwickelte sogenannte Bremer Punkt und mit dem Übergangswohnheim an der Corveystraße auch ein Mobilbauprojekt.

Aus den 50 Bewerbungen wurden außerdem weitere drei Projekte ausgewählt, die eine Anerkennung erhielten. Darunter sind ein privates Wohnhaus, das zum Haus ohne Zimmer umgebaut worden ist, ein Wohn- und Geschäftshaus am Buntentorsteinweg sowie das Magellan-Quartier in der Überseestadt. Der Sonderpreis ging an das Cambrai-Dreieck in Huckelriede, ein Quartierszen­trum und Wohngebäude, das in Kooperation mit dem Martinshof sowohl Mietwohnungen als auch eine Kita und Gemeinschaftsräume enthält.

Alle Bewerbungen und die Gewinnerprojekte sind bis zum 24. Juni im Wilhelm-Wagenfeld-Haus ausgestellt. „Wir wollen mit dem Preis auch Impulse geben“, sagt die Senatsbaudirektorin Iris Reuther bei der Vorstellung der PreisträgerInnen. Die Ausstellung solle außerdem auch eine Anregung für Bauherren und -frauen sein. Denn auch wenn unter den letztlich prämierten Projekten ausschließlich Mehrfamilienhäuser sind: Ein großer Teil der Bewerbungen kam durchaus von privaten Bauherren und -frauen. Sanierte, aufgestockte Altbremer Häuser finden sich ebenso darunter wie eine modernisierte Kaufmannsvilla oder moderne Wohngebäude in Klotzbauweise.

Der Präsident der Bremer Architektenkammer, Oliver Platz, konstatierte eine „enorme Dynamik im Bauen“ und attestierte Bremen ein „insgesamt hohes Niveau“. Eine lebendige Stadt verändere sich permanent, neue Quartiere entstehen, alte würden ergänzt und verdichtet.

Die Frage, welche Wohnformen eine Gesellschaft heute braucht und wie sie sinnvoll konzipiert werden können, wird parallel in einer weiteren Ausstellung erörtert: Die Wanderausstellung „Neue Standards: Zehn Thesen zum Wohnen“ wird am Dienstag ebenfalls im Wilhelm-Wagenfeld-Haus eröffnet und dort noch bis zum 24. Juni zu sehen sein. Konzipiert wurde sie vom Bund Deutscher Architekten als Beitrag zur aktuellen Wohnungsbaudebatte.

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