das portrait
: Bei der nächsten WM sitzt Britta Carlson auf der Bank

Muss am 24. Mai ins Champions League-Finale: Britta CarlsonFoto: dpa

Der Fußball in Schleswig-Holstein feiert gerade Frühlingserwachen. Mit Holstein Kiel könnte in der kommenden Woche erstmals ein Fußballclub aus dem Bundesland in die Erste Bundesliga aufsteigen und zwei Etagen tiefer ist mit Weiche Flensburg auch ein weiterer Förde-Klub drauf und dran, eine Liga höher zu klettern.

Fest gebucht ist dagegen schon ein weiteres Debüt: Am 10. Juni wird die gebürtige Kielerin Britta Carlson das erste Mal als Co-Trainerin die deutsche Frauen-Nationalmannschaft betreuen. An der Seite der designierten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg soll sie das Team nach einer enttäuschenden Phase wieder zu altem Glanz führen.

Zum Fußallspielen kam Carlson zwar durch ihren bei Holstein Kiel kickenden Großvater – sie selbst wurde aber zunächst beim TSV Altenholz aktiv. Über den Schmalfelder SV und den Hamburger SV schaffte sie den Sprung zu zwei der erfolgreichsten Bundesliga-Klubs: zu Turbine Potsdam und zum VFL Wolfsburg. Die Engagements dort brachten der Abwehr- und Mittelfeldspielerin zweimal den DFB-Pokal und den UEFA-Cup sowie 31 Einsätze für die Nationalmannschaft ein, mit der sie 2005 und 2007 Europameisterin wurde.

Früh interessierte sich die „Lüdde“, wie Carlson als Elfjährige von ihren älteren Mitspielerinnen in der Landesauswahl getauft wurde, für das Trainieren einer Mannschaft. „Ich hatte schon mit 18 Jahren bei unserem Dorfverein eine E-Jugend-Mannschaft trainiert und dabei viel Spaß gehabt“, sagte sie in einem Interview.

Neben der Ausbildung in einer Bank machte sie die B- und A-Lizenz und stieg nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn 2008 als Co-Trainerin beim VFL Wolfsburg ein. Zwischenzeitlich erwarb sie noch die Fußballlehrer-Lizenz neben Mehmed Scholl und Stefan Effenberg und war für den DFB als WM-Botschafterin tätig. Bevor sie zum Nationalteam wechselt, hat sie mit dem VFL Wolfsburg noch einen wichtigen Termin: das Champions League-Finale gegen Lyon am 24. Mai. Ralf Lorenzen