Sieg am Amazonas

WASSERKRAFT Brasilianisches Gericht setzt Anhörung zum umstrittenen Staudamm Belo Monte aus

SÃO PAULO afp | Ein brasilianischer Bundesrichter hat eine für Montag angesetzte Anhörung zum umstrittenen Staudamm von Belo Monte im Amazonasgebiet ausgesetzt. Wie der staatliche Baukonzern Norte Energia mitteilte, begründete der Richter Marcelo Honorato seine Entscheidung damit, dass Ureinwohner und Fischer eine der Baustellen weiterhin besetzten. An der Anhörung sollten Vertreter des Konzerns und der Besetzer teilnehmen.

Die Besetzer werfen Norte Energia vor, gegebene Versprechen nicht eingelöst zu haben. Damals hatte eine Gruppe von 150 Ureinwohnern drei Wochen lang dieselbe Baustelle besetzt, um die Markierung ihres Landes, die Ausweisung aller Nicht-Einheimischen aus ihrem Gebiet sowie die Verbesserung des Gesundheitssystems und der Wasserversorgung zu fordern.

Umweltschützer befürchten durch das Großprojekt am Xingu-Fluss, einem Zustrom des Amazonas, Schäden für das Ökosystem. Der Staudamm soll 11 Prozent der Stromversorgung des Landes sichern.