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„Lady Bird“ Foto: Universal

Es gibt kaum ein Wesen, das filmisch so gut erforscht ist wie der US-amerikanische Teenager. Die wesentlichen Etappen seines Lebens, wie erster Sex und erste Akoholüberdosierungen, sind den weltweiten Kinozuschauern bekannt. In diese falsche Vertrautheit hinein begibt sich Greta Gerwig in ihrer ersten Regiearbeit „Lady Bird“. Auch ihre Heldin, die 17-jährige Christine (Saoirse Ronan), die ihrer Umgebung abverlangt, sie eben „Lady Bird“ zu nennen, durchläuft ein paar der üblichen Stadien des „Coming-of-Age“. Aber das wahre Interesse des Films liegt woanders: beim unglamourösesten aller Teenager-Konflikte, dem schwierigen Verhältnis zur Mutter. Der große Reiz von Gerwigs demonstrativ ,kleinem‘ Film, der seine Perspektive ganz auf Augenhöhe seiner Protagonisten belässt, liegt darin, dass sie diesen Konflikt in aufschlussreichen Alltagssituationen spielen lässt.