: neuim kino
Es gibt kaum ein Wesen, das filmisch so gut erforscht ist wie der US-amerikanische Teenager. Die wesentlichen Etappen seines Lebens, wie erster Sex und erste Akoholüberdosierungen, sind den weltweiten Kinozuschauern bekannt. In diese falsche Vertrautheit hinein begibt sich Greta Gerwig in ihrer ersten Regiearbeit „Lady Bird“. Auch ihre Heldin, die 17-jährige Christine (Saoirse Ronan), die ihrer Umgebung abverlangt, sie eben „Lady Bird“ zu nennen, durchläuft ein paar der üblichen Stadien des „Coming-of-Age“. Aber das wahre Interesse des Films liegt woanders: beim unglamourösesten aller Teenager-Konflikte, dem schwierigen Verhältnis zur Mutter. Der große Reiz von Gerwigs demonstrativ ,kleinem‘ Film, der seine Perspektive ganz auf Augenhöhe seiner Protagonisten belässt, liegt darin, dass sie diesen Konflikt in aufschlussreichen Alltagssituationen spielen lässt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen