Streiks im öffentlichen Dienst

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr und in den Verwaltungen legt in dieser Woche Niedersachsen lahm

Die Gewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens 200 Euro

Streikbedingt müssen sich Reisende und Pendler in der kommenden Woche in mehreren niedersächsischen Städten auf Ausfälle und Behinderungen im Nahverkehr einstellen. Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes sind auch Behinderungen bei Kitas und Teilen der städtischen Verwaltung zu erwarten. Beide Seiten wollen am 15. und 16. ihre bisher ergebnislosen Verhandlungen fortsetzen.

Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde stehen die ersten ganztägigen Warnstreiks bereits am Dienstag in Ostfriesland an. Neben Aurich, Leer, Norden und Wilhelmshaven ist vor allem Emden betroffen, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di mit. Zudem dürften verschiedene Busse ausfallen und die Kitas entweder ganz schließen oder einen Notdienst einrichten. In Bremerhaven will am selben Tag der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, bei einer Kundgebung des Beamtenbunds dbb auf den Tarifkonflikt einstimmen.

Schwerpunkt der geplanten Kundgebungen werden am Donnerstag die Städte Hannover und Bremen sein, aber auch in Städten wie Wolfenbüttel sind ganztägige Warnstreiks geplant. In der Region Hannover werden die Beschäftigten vieler Kommunen ihre Arbeit niederlegen, darunter bei der Stadtreinigung und in den Kitas. Zur zentralen Kundgebung wird Ver.di-Bundes­chef Frank Bsirske erwartet.

Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten in den Kommunen und beim Bund sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro im Monat. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Einen ersten Warnstreik hatte es bereits am 15. März gegeben. (dpa)