Teure 1.000 Stunden

INNERES Schadensersatz? Besetzung der Unruh-Spedition könnte teuer werden, sagt die Polizei

Die Besetzung eines verlassenen Speditionsgeländes am Neustädter Güterbahnhof könnte für die linken Autonomen teuer werden. 1.000 Stunden Verzug seien durch die Sperrung der Bahnstrecke Richtung Oldenburg bundesweit entstanden. Das berichtete der Bremer Vize-Polizeipräsident Dirk Fasse am Mittwoch der Innendeputation. „Ich gehe davon aus, dass es Schadenersatz-Forderungen geben wird“, so Fasse.

Aufkommen müssten dafür dann die 49 Linksautonomen, die noch am Abend des 12. Oktober in Gewahrsam genommen wurden. Über Stunden war es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Bereits am frühen Abend hatten die Autonomen einen Streifenwagen angegriffen und sich dann auf dem ehemaligen Gelände der Unruh-Spedition an der Bundesstraße 6 am Neustädter Güterbahnhof verbarrikadiert, das schon länger leer steht.

Über etwa die Hälfte von ihnen lägen der Polizei „Erkenntnisse aus dem linksgewalttätigen Bereich“ vor, die meisten stammten aus Bremen, so Fasse. Zwölf Verfahren seien bereits eingeleitet worden, wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung, versuchter Körperverletzung. Auch Eingriffe in den Bahnverkehr wirft die Polizei den Autonomen vor.

In einer Erklärung bestreiten die allerdings, den Bahnverkehr gefährdet zu haben. Es seien Steine in Richtung der Polizei auf die Gleise geflogen, die Strecke aber sei da bereits gesperrt gewesen.

Zur Frage des Linken-Abgeordneten Cindi Tuncel, ob eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch vorgelegen hätte, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD): „Man muss nicht darüber diskutieren, ob jemand einen Antrag gestellt hat“ – denn die Polizisten seien vorher angegriffen worden. Dagegen müsse konsequent vorgegangen werden. JPB