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SociétéTimur Si-Qins Mythologie des Anthropozäns

Timur Si-Qin, „Campaign for a New Protocol, Part I“, 2018 Foto: Ilya Lipkin; © Studio Timur Si-Qin, courtesy the artist and Société

So, wie sie an den Wänden der Galerie Société hängen, könnte man die großformatigen, zum Teil mit Text bedruckten, hübsch gerenderten Visualisierungen von Vegetation und Erdoberflächen, für Seiten eines Advertorials halten, in denen eine neue Lifestylemarke angepriesen wird. Um eine Kampagne handelt es sich tatsächlich, „Campaign for a New Protocol, Part I“ lautet der Titel der Ausstellung von Timur Si-Qin. Sie ist der erste Teil eines dreistufigen Projekts, das Si-Qin bei der Art Basel in Hongkong fortsetzte und ab dem 18 April bei Kaleidos­cope in Mailand abschließt. Um nicht weniger als eine neue Mythologie für das Anthropozän geht es ihm dabei. Die dominanten großen Religionen seien mit ihrem Fokus auf Transzendenz und ein Nachleben nach dem Tod überholt, argumentiert er im zugehörigen Manifest. Si-Qins Gegenvorschlag ist ein säkularer Spiritualismus, der die eigene Existenz und das um einen herum Existierende in seiner Vielfalt als heilig anerkennt und gleichzeitig mittels neuester Technologien die Zukunft umarmt. bsh

Bis 26. 4., Mo.–Fr. 12–18 Uhr, Genthiner Str. 36

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