USA: Wenn der weiße Mann um sich schießt

„Bücher statt Kugeln“, taz vom 26. 3. 18

So sehr es sich die Jugendlichen in den USA auch wünschen: Den Amis die Waffen wegzunehmen, ist in etwa genauso leicht, wie dem Deutschen das Autofahren zu verbieten. Die Bilder aus den USA sind recht interessant: auf der einen Seite die Sektenmitglieder der NRA, die die gesamte Verfassung der USA auf den zweiten Zusatzartikel („Recht, Waffen zu tragen“) reduzieren. Wann immer man deren Anhänger sieht, sieht man männliche Menschen mit weißer Hautfarbe, die gerne auch einen Tarnanzug tragen. Fast alle Attentäter waren Männer.

Auf der anderen Seite sehe ich bei den Aktivisten hauptsächlich jugendliche Frauen sprechen. Bei den Frauen dürfte die Mehrheit auch eher dazu streben, ihren Kindern Geborgenheit zu bieten, ohne dass die 3-jährige Mindy einen scharfen, pinkfarbenen Colt mit Einhornaufkleber tragen muss.

Vielleicht sollten die USA nicht die Waffen verbieten, sondern einen Verfassungszusatz aufnehmen, der es Männern verbietet, öffentliche Ämter auszuüben oder in Wäldern für Bürgerkriege zu üben. Wäre einen Versuch wert. Udo Siebrasse, Gelsenkirchen