Bauern bauen heimlich Gen an

PARIS dpa ■ Französische Bauern haben nach Informationen von Le Figaro in diesem Jahr den Anbau von gentechnisch verändertem Mais heimlich von 17,5 Hektar auf mehr als 1.000 Hektar ausgeweitet. Weil Frankreich trotz Ermahnungen aus Brüssel die EU-Richtlinien zu Genmais von 2001 bisher nicht in die Tat umgesetzt hat, sei dies ganz legal, berichtet das Blatt. Vor allem Landwirte im Südwesten des Landes hätten genverändertes Saatgut aus Spanien importiert und ausgesät. Weil dort der Genmais zugelassen ist, wird sein Einsatz nach EU-Recht automatisch ein halbes Jahr später für alle EU-Staaten legal. Die Ernten sollten als Futtermais nach Spanien zurückgehen. Umweltschützer und alternative Bauernführer verwüsten regelmäßig kleine Versuchsfelder mit deklariertem Genmais. Dass Genmais schon kommerziell angebaut wird, war nicht bekannt. Das Thema ist politisch hochbrisant, weil die Felder auf Nachbarfelder „streuen“. So kann gentechnisch veränderter Mais in Ökomais auftauchen. Die Frage, wer in einem solchen Falle den Ökobauern Schadenersatz leisten muss, ist noch nicht geklärt.