brief des tages
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Deutsche Kriegsstrategie in Afghanistan

„Kopf- und hilflose Strategie“, taz vom 8. 3. 18

Seit 2001 ist die Bundeswehr in Afghanistan und seither fließen Milliarden unserer Steuergelder in die militärischen Aktionen am Hindukusch. Zu Beginn sollte lediglich die ruhige Nord-Provinz weiter befriedet werden, viel war seinerzeit von Ausbildung, Mädchenschulen und Trinkwasserbrunnen die Rede. Was wurde in den 16 Jahren erreicht? Eher das Gegenteil als das, was den Einsatz seinerzeit rechtfertigen sollte: Aus der ehemals ruhigen Nord-Provinz wurde nach wenigen Jahren „Kriegsgebiet“, statt einer Befriedung gab es eine Zunahme von Terror und Gewalt. Insgesamt Zehntausende Tote, unzählige Anschläge und Millionen Flüchtlinge statt Sicherheit und Demokratie. Staatliches Chaos, Vertreibungen und Hunger statt Brunnen, Frieden und Mädchenschulen, grenzenloser Hass statt Versöhnung. Viele unserer Soldaten wurden getötet, verletzt, durch grausame Erfahrungen und Ängste traumatisiert. Und nach diesem Desaster fällt uns wieder nichts anderes ein als noch mehr Soldaten, Drohnen und Bomben? Wann werden wir begreifen, dass wir mit noch mehr Soldaten keinen ­Frieden bringen? Kurt Lennartz, Aachen