Streit um Probebohrungen beigelegt

Die Deutsche Erdöl AG (DEA) wird nicht im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer bohren

Die Deutsche Erdöl AG (DEA) verzichtet auf drei umstrittene Erkundungsbohrungen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Abweichend von früheren Überlegungen habe das Energieunternehmen jetzt nicht mehr Explorationen von neuen Bohrstellen im Nationalpark, sondern nur noch von der Ölförder- und Bohrinsel Mittelplate selbst beantragt, teilte das Umweltministerium am Dienstag in Kiel mit. Damit habe die DEA ihr Arbeitsprogramm geändert, erläuterte eine Ministeriumssprecherin. Nach Auffassung des Ministeriums waren die ursprünglich geplanten Explorationsbohrungen im Nationalpark aus Naturschutzgründen nicht genehmigungsfähig. Die Differenzen bestanden seit 2016.

Nach der Änderung des Arbeitsprogramms erhält die DEA jetzt eine Verlängerung der ausgelaufenen Erlaubnis für die Suche nach Erdöl oder Erdgas im Areal „Heide-Restfläche“ bis 2020. Die „Heide-Restfläche“ liegt zu einem großen Teil innerhalb des Nationalparks Wattenmeer. Laut Ministeriumssprecherin ist die Erlaubnis vergleichbar mit einer Lizenz für das Areal. Die DEA sichere sich damit die Fläche und hätte – falls es einmal zu einer wirtschaftlichen Nutzung käme – Vorrang vor anderen Wettbewerbern. Die Erteilung einer Erlaubnis berechtige jedoch noch nicht zu Explorationsbohrungen. Solche setzten zugelassene Betriebspläne voraus, die vorher separat beantragt werden müssten.

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) werde die Genehmigung für die „Heide-Restfläche“ verlängern, teilte das Ministerium mit. „Trotz Verlängerung der Erlaubnis ist sichergestellt, dass Arbeiten zu Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl im Bereich des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer nur von der Mittelplate oder von Land aus erfolgen können“, betonte Umweltminister Robert Habeck (Grüne). „Die DEA hat klargemacht, dass sie die ursprünglich geplanten Explorationsbohrungen im Nationalpark außerhalb der Mittelplate nicht mehr verfolgt. Das begrüße ich.“(dpa)