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das kommt

Cécile B. Evans

„Amos’ World“ ist eine Fernsehserie, die in einer gesellschaftlich fortschrittlichen Wohnsiedlung spielt. Hauptfigur ist der Architekt Amos, ein Architekt des Brutalismus mit dem Charme von Saint-Exupérys kleinem Prinzen. Die Bewohner seiner Siedlung verhalten sich leider partout nicht so, wie es seiner Vision eines perfekten Zusammenwirkens von individuellem und kommunalem Geist im Zeitalter des Kapitalismus entsprä­che. Zu sehen ist die Serie nicht im TV, sondern im Museum, denn ihre Schöpferin ist die 1983 geborene ame­rikanisch-belgische Künstlerin Cécile B. Evans.

bis 1. Juli, Museum Moderner Kunst Wien

African Acid is the Future

Dass der afrikanische Kontinent im Kommen ist, muss nicht mehr extra betont werden. Oder vielleicht doch. Denn im Zuge von Globalisierung und Digitalisierung wird zumindest Musik aus Afrika viel stärker wahrge­nommen als früher. Gegenseitige Befruchtung klingt nach Schulbiologie. Andererseits wäre es doch gelacht, wenn durch das Vorbild Musik nicht auch der kulturelle Austausch insgesamt angestoßen werden könnte. Die Partyreihe „African Acid is the Future“ ist so ein Drehkreuz mit Vorbildcharakter, das Musik aus Afrika ansaugt und an die geneigten Zuhörerinnen und Tänzer weitergibt. Dahinter stecken diverse DJs, die Tracks und Songs afrikanischer Künstler nicht nur eins zu eins auflegen, sondern auch in Edits bearbeiten. Bei ihren Partys treten Gaststars auf, und sie haben wieder neue, alte und ultratolle Platten und Songs aus Afrika im Gepäck.

24. März, Festsaal Kreuzberg Berlin

Kirill Serebrennikow

Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow steht seit August 2017 wegen angeblicher Veruntreuung von Fördergeldern in Moskau unter Hausarrest. Er ist der prominente künstlerische Leiter des Moskauer Gogol Centers. Schon bevor Serebrennikow beim russischen Regime in Ungnade fiel, plante das Deutsche Theater in Berlin einen Austausch mit dem Gogol Center, aus Interesse an der Haltung und der Ästhetik Serebrennikows und an der kommunikativen Atmosphäre in seinem Theater. Nun ist es so weit, Theaterinszenierungen von Kirill Serebrennikow, „Kafka“ und „Machine Müller“, werden gezeigt und über „Fantasie und Zensur“ diskutiert. Das Gastspiel wird jetzt zu einem Statement für den Regisseur.

28. und 29. 3.: „Kafka“; 31. 3. und 1. 4.: „Machine Müller“. 1. 4.: Podiumsdiskussion „Fantasie & Zensur. Kirill Serebrennikows Theaterarbeit in Moskau“, siehe Spielplan Deutsches Theater Berlin

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