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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Woher Stephen Hawkings Stimme kam

Wir verfügen an dieser Stelle nicht über die Möglichkeit, O-Töne einzublenden. Aber die Stimme des jüngst verstorbenen Physikers Stephen Hawking ist Ihnen bestimmt bekannt: Ziemlich computerig, zugleich weich und angenehm, viel besser als automatisierte Bahnsteigdurchsagen und – ungewöhnlich für einen Briten – mit amerikanischem Akzent. Wie kommt das? Hawking verlor seine Stimme 1985, da war er schon schwer krank. Zunächst verständigte er sich mit Buchstabenkarten, dann erfand jemand ein Computerprogramm, das aus angewählten Buchstaben Sprache generieren konnte. Die Stimme kam von dem amerikanischen Ingenieur Dennis Klatt, er nannte sie „Perfect Paul“. Und obwohl sich auf dem Gebiet der Computerstimmen einiges tat, blieb Hawking ihr sein Leben lang treu.

2 Wie der Mond entstand

Bleiben wir noch in der Gegend, mit der sich Hawking beschäftigt hat: irgendwo da oben. Der Geophysiker Simon Lock aus Harvard hat eine Theo­rie darüber, wie der gute Mond entstanden ist. Still und leuchtend steht er am Himmel, ist aber Produkt eines Feuersturms: Vor vier Milliarden Jahren krachte ein riesiger Himmelskörper in die Erde, sodass der noch junge Planet verdampfte. Eine Wolke aus Tröpfchen und Gas entstand, nach Jahrhunderten ging sie als Feuerregen auf der neuen Erde nieder, 1 Prozent dieser Wolke klumpte sich anderswo im All zusammen und wurde der Mond.

3 Seehofer pinkelt daneben

Der Mann ist Innenminister, kennt aber die Verfassung nicht. Der Islam gehört nicht zu Deutschland? Schlag nach, in Art. 4 GG steht es doch. Religionsfreiheit. Beherzige dies und quatsch nicht rum. Oder wollte da einer nur sein Revier markieren und hat danebengepinkelt? Dann: Aufwischen!

4 Klamottendiskurse sind öde

Als das neue Bundeskabinett vereidigt wurde, trugen einige Ministerinnen blaue Kleider und stachen heraus, das bemerkten manche. Andere regen sich nun darüber auf, dass über die grauen Männeranzüge nicht auch geredet wurde, und lästern jetzt nur noch über die. Das ist a) öde und hilft b) nicht weiter. Besser: Klamotten in der Kiste lassen.

5 Die Deutsche Bank haut Kohle raus

Trotz eines Verlusts von 735 Millionen Euro zahlt die Deutsche Bank 2 Milliarden Euro Boni an ihre Mitarbeiter aus. Krass viel. Nur der Vorstand verzichtet und nennt das viele Geld „Investition“ in gute Leute, die die Bank voranbringen sollen.

Felix Zimmermann

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