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Häufiger als Hitler

Helene Fischer übererfüllt 2017 Frauenquote

Inflationäresfischerfoto: dpa

Von allen Frauen dieser Welt war Helene Fischer im vorigen Jahr die häufigste. Das hat jedenfalls ein Online-Vergleichsportal herausgefunden, dessen Mitarbeiter offenbar viel Zeit in deutschen Wartezimmern und Friseurstuben verbrachten. Auf den dort gern ausliegenden bunten Blättern war die Fischerin im Jahr 2017 ganze 30 Mal abgebildet – absolut gebenedeiter Spitzenwert unter den Weibern. Trotz Blaublutbonus schaffte es sogar Tabloid-Führungskraft Charlène von Monaco nur 15 Mal auf die Schmonzettentitel. Dabei werden Ladys von Stand besonders gern abgebildet, während des Mannes Adel noch immer der Sport ist, auch wenn 2017 eher untypische Vertreter der Kraftmeierbranche wie der verunfallte Schumacher (13 Mal) und der knittrige Löw (9 Mal) reüssierten. Fischers Gespons, der Silber­eisen-Flori, schlawinerte sich immerhin 19 Mal auf die Cover, oft jedoch als Anhang der allgegenwärtigen Helene. Mit einer Frauenquote von 62 Prozent sind die Titel der Tratschpostillen ohnehin krachend progressiv. Im ernsten Fach sieht’s da anders aus. Eine Studie ist nicht zur Hand, aber vermutlich ist immer noch der olle Hitler die Helene Fischer der Qualitätspresse.

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