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was tun in hamburg?

Gigposter für Tame Impala von Carlo Vivary Foto: Carlo Vivary

Sa, 3. 3., 20.30 Uhr, Kampnagel, und So, 4. 3., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich

Traditionsbrecher

Zweimal ist der Pionier des europäischen Free Jazz und sowieso radikalste Traditionsbrecher des europäischen Jazz, Peter Brötzmann, dieses Wochenende in Hamburg zu erleben. Beim Festival Noisexistance macht Brötzmann diesen Samstagabend auf Kampnagel gemeinsam mit der Slide­gitarristin Heather Leigh Krach. Am Sonntagabend ist er dann mit seinem Trio Full Blast in der Reihe „Fat Jazz“ zu Gast. Der Name ist Programm: Drummer Michael Wertmüller trommelt sonst für die Schweizer Experimental-Jazzcore-Band Alboth!, Bassist Marino Pliakas ist bekannt für seine Arbeit mit der Avantgarde-Hardcore-Band Steamboat, Switzerland. Von den dreien gibt es eine konzentriert-knallende Mischung aus Ambient und Free Jazz, Neuer Musik und Thrash-Metal zu hören.

Di, 6. 3., 20 Uhr, Spiegel, Ericusspitze

Kinder-Mafiosi

Der dokumentarische Essay „Gomorrha“, Roberto Savianos „Reise in das Reich der Camorra“, sorgte vor zwölf Jahren nicht nur in Italien für Aufsehen. Darin dokumentierte der italienische Autor und Journalist, der seitdem wegen Drohungen seitens der Mafia unter Polizeischutz im Untergrund leben muss, so unerschrocken wie akribisch recherchiert, wie mächtig und brutal die aus Neapel stammende Camorra mittlerweile ist – und wie sehr die soziale und ökonomische Verfasstheit des zeitgenössischen Kapitalismus den Camorristi dabei in die Hände spielt, ihren Einfluss immer weiter auszuweiten. „Der Clan der Kinder“ heißt nun Savianos erster Roman, in dem er seine Auseinandersetzung mit der Mafia fortsetzt. Saviano erzählt die Geschichte einer jugendlichen Mafia-Bande in Neapel, die immer weiter im Strudel der Gewalt versinkt. Am Dienstag stellt er das Buch im Spiegel-Haus in der Hafencity vor.

Mo, 5. 3., 10–15 Uhr, Amerika-Zentrum

Einmalige Poster

Sie hängen nicht an Litfaßsäulen, Bauzäunen oder in U-Bahn-Vitrinen und sie sehen nicht in jeder Stadt gleich aus. Statt genormte Bandlogos und Plattencover nebst Sponsoren-Logos abzubilden, sind Gigposter einmalig und werden oft von lokalen Künstler*innen liebevoll gestaltet – eine eigene Kunstform, geboren aus der Do-it-yourself-Ethik des Punk. Im Amerikazentrum am Sandtorkai zeigt die Ausstellung „Double Poster Happiness“ nun, wie wichtig für die Entwicklung der hiesigen Szene der Austausch mit US-amerikanischen Künstler*innen ist. Pro Band oder Musiker*in hängt dort jeweils ein Poster einer US-ameri­kanischen und einer deutschsprachigen Künstler*in. Wer woher kommt, das darf man selbst erraten.

Mi, 7. 3., 20 Uhr, Nachtasyl

Digitalisierte Psyche

Relevante gesellschaftliche und klinische Fragen in loser Folge aus psychoanalytischer Sicht zu beleuchten, das hat sich der „Psychoanalytische Salon“ vorgenommen. Im erst vor Kurzem geschlossenen Golem ging es bislang um Themen wie Krieg, Radikalisierung, Rache oder darum, was im Leben eigentlich befriedigend ist. Nun wird die Reihe im Nachtasyl des Thalia-Theaters fortgesetzt, dabei wird es am Mittwoch um die Frage gehen, was die digitalisierte Kommunikation über neue soziale Medien eigentlich mit unserer Psyche anstellt: Ist es super oder eigentlich ganz schrecklich, dass wir alle Gedanken sofort und mit allen teilen können? Darüber diskutieren dann der Politologe Matthias Ernst und der Psychoanalytiker Torsten Maul. (matt)

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