Torben Becker sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt:
Und im März wieder auf die Straße! Auch wenn der Frühlingsbeginn noch etwas auf sich warten lässt, sind es die Rassist*innen und Sexist*innen, die sich besonders warm anziehen müssen. Zwar wird viel über die neuen Rechtsextremen im Bundestag berichtet, das soll uns aber nicht täuschen, denn weiterhin wird an allen Ecken und Enden für die pluralistische und solidarische Gesellschaft gekämpft.
Auftakt bilden dazu am Samstag zwei Veranstaltungen. Zur Mittagszeit findet wieder eine Tour von „Geflüchtete zeigen ihr Berlin“ statt: Mahnmale von Flucht, Teilung und Diktatur erinnern Wael Alafandi an die jüngste Geschichte in seiner alten Heimat Syrien. Auf dem Spaziergang entlang historischer Zeitzeugnisse wie dem Bebelplatz oder dem Tränenpalast in Mitte berichtet er uns vom Aufkeimen der Revolution in Syrien, vom Krieg und dem Überlebenskampf in der geteilten Stadt Aleppo – Erlebnisse, die Alafandi an Berliner Orten begleiten. Anmeldung und Programme unter: www.querstadtein.org (12 Uhr, 3. 3., Bebelplatz).
Die Eindrücke des Spaziergangs leiten im Anschluss über zur Kundegebung gegen einen geplanten Aufmarsch der rechtsextremen Organisation „Wir für Deutschland“. Die Kundgebung ist von einem Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und dem Landessportbund unter dem Motto „Deine Stimme gegen Hass und Rassismus“ angemeldet. Eine Weitere Kundgebung ist für den Nachmittag geplant. An beiden Veranstaltungen wird mit Luftballonaktionen der Antirassismus weit über Berlin hinaus getragen (14.30 Uhr, 3. 3., Spreebogenpark; 16 Uhr, Johannisstraße/Friedrichstraße).
Nach erfolgreichem Gegenprotest und Blockaden bietet das Bandito Rosso am Abend einen gemütlichen Rückzugsort mit warmem Essen und kalten Getränken, um sich am Tischkicker und bei guter Musik über die Strategien und Inhalte des Tages auszutauschen (19 Uhr, 3. 3., Lottumstraße 10A).
Am Dienstag werden mit der Veranstaltung „Geschichte und Aktualität des 8. März“ thematische Ausblicke auf den Internationalen Frauen*kampftag gegeben. Er entstand während des Ersten Weltkrieges auf Initiative sozialistischer Organisationen zur Stärkung von Arbeiterinnen, für das Wahlrecht der Frauen und den Kampf um Gleichberechtigung. Wie es um diese Themen heute steht und weshalb der 8. März nach wie vor ein wichtiger feministischer Kampftag ist, wird im Bandito Rosso diskutiert und damit die inhaltliche Grundlage der Demonstrationen zum Frauen*kampftag gegeben (19 Uhr, 6. 3, Lottumstr. 10A).
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