Stadtbibliothek teurer

Der Kultursenator hat seinen Zuschuss gekürzt – die Stadtbibliothek will deshalb die Gebühren erhöhen

Bremen taz ■ Die Gebühren für einen Bibliotheksausweis der Stadtbibliothek sollen steigen – von 20 auf 25 Euro und zwar ab dem 1.11.2005. Das hat der Senat auf seiner Sitzung am Dienstag beschlossen. Die Bibliothek verspreche sich davon, so erklärte Leiterin Barbara Lison gegenüber der taz, dass sich das absehbare Defizit in diesem Jahr auf 21.000 Euro reduziere, im kommenden Jahr müssten dann „Schulden“ abbezahlt werden.

In der Haushaltsplanung war im Hinblick auf die geplanten Streichungen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld für Angestellteder Zuschuss für die Stadtbibliothek um 250.000 Euro gekürzt worden . „Aber die müssen wir zahlen, weil Tarifverträge gelten“, sagt Barbara Lison – und also das Geld an anderer Stelle “erwirtschaften“.

9,5 Millionen Euro beträgt der kommunale Zuschuss für die verschiedenen Bibliotheken, „wir erwarten 720.000 Euro Einnahmen aus den Gebühren“, sagt Lison. Die Zahl der Bibliotheksbenutzer ist schon durch den Umzug der Bibliotheken in Huchting und in der Vahr in stark frequentierte Einkaufszentren deutlich gestiegen, im ersten Halbjahr 2004 gab es 62.000 verkaufte Ausweise, nach dem Umzug im entsprechenden Halbjahr 2005 waren es insgesamt 55.000.

Kinder- und Schülerausweise sollen nach wie vor kostenlos sein. Neu ist die „Partnerkarte“, die für Menschen mit demselben Wohnsitz nur 15 Euro kostet und die selbe Laufzeit hat wie die Grundkarte.

Nachdem die Gastronomie im Innenhof dicht gemacht hat, wartet die Bibliotheksleiterin natürlich gespannt darauf, was die Hausbesitzer vom „Sachsenfonds“ in Garching mit dem Innenhof vorhaben. Mit dem früheren Pächter lag die Bibliothek im Streit, weil er die Zugänge zur Bibliothek mit den Sitzgruppen seines Restaurants eng zugestellt hatte. Mit einem neuen Nutzer, so sagt Barbara Lison, würde sie gern frühzeitig ins Gespräch kommen, um einen solchen Konflikt zu vermeiden.

„Wir erwarten 720.000 Euro Einnahmen aus den Gebühren“

Klaus Wolschner