Der Kampf gegen den Abstieg geht weiter

REGIONALLIGA Mit 1:1 (0:0) ging das Derby der zweiten Mannschaften in der Regionalliga Nord zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV aus. Es war ein mäßiges Spiel mit Toren durch Manuel Farrona Pulido für den HSV und Christopher Braun für St. Pauli

So kann man das natürlich auch machen. Das Derby auf einen Sonntag 15.30 Uhr legen und damit so terminieren: Davor spielt der FC St. Pauli in Paderborn und danach der HSV im Volkspark gegen den VfB Stuttgart. Und schwupp kommen zu einem Kick, den im Normalfall, an einem schönen, sonnigen Herbstsonntag im Stadion des SC Victoria an der Hohen Luft 2.000 Leute interessieren könnte, nur 570. Dazu nochmal 300 Polizisten – da kamen auf jeden HSV-Fan etwa neuneinhalb Ordnungshüter.

Nicht nur das Derby macht die Partie interessant. Die beiden Teams stehen nur knapp über der Abstiegszone, vor der Partie durch einen Punkt getrennt, danach auch. Beim Aufsteiger St. Pauli kommt das nicht überraschend, beim HSV im Grunde auch nicht. Der Erstligist hat vor der Saison im Zuge seiner Sparmaßnamen 15 Spieler abgegeben. Jeder, der nur ein bisschen Geld kostete, musste gehen.

St. Pauli vor Neuaufbau

Sören Bertram wechselte zum Zweitligisten VfL Bochum und dort zu Ex-Pauli-Trainer Andreas Bergmann. Acht Neue kamen, vor allem aus der eigenen A-Jugend. Trainer Rodolfo Cardoso, 43, seit 2008 Trainer der Zweiten des HSV, stand vor einem Neuaufbau.

Im Grunde haben er und sein Assistent Richard Golz nur zwei erfahrene Akteure im Kader: Torwart Tom Mickel, 23, den dritten Keeper der Bundesligamannschaft, und Zhi-Gin Lam, der schon ein paar Bundesligaspiele hinter sich hat. Von den anderen im Kader ist kaum einer über Zwanzig. Die Abwehrspieler Lennard Sowah und Janek Sternberg und die Mittelfeldspieler Kevin Ingreso und Christian Norgaard sind Lizenzspieler.

Gegen Pauli spielten Mickel, Sternberg und Lam von Anfang an, letzter ziemlich schwach und ein wenig desinteressiert. Zur zweiten Halbzeit kam Fabian Graudenz für den linken Mittelfeldspieler, und für Linksverteidiger Angelo Langer kam Sowah.

Es war kein richtig gutes Spiel. Beide Teams taktisch diszipliniert, dann und wann Fouls, wenig Chancen, viele Fehler, ein bisschen wie in der A-Jugend, der FC St. Pauli, vor allem dank Stürmer Marc Kranich, leicht überlegen.

In der 62. Minute ein Konter des in der zweiten Halbzeit offensiveren HSV, den Manuel Farrona Pulido mit einem Schuss ins linke Eck abschloss. Robin Himmelmann im Pauli-Tor hatte keine Chance. Nicht ganz dem Spielverlauf entsprechend, nicht ganz gerecht.

Nach dem Tor verdiente sich der HSV die Führung. Er wurde überlegen, hatte ein paar Konterchancen, spielte sicherer. Die Braun-Weißen bauten ab, bis Christopher Braun nach einer Ecke für Pauli einköpfte (87.).

Beim FC St. Pauli, trainiert von Jörn Großkopf und dem Co-Trainer Zlatan Barramovic, früher unter anderem für den FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt aktiv, musste Ex-Profi Hauke Brückner in der 60. Minute verletzt runter. Für beide Teams geht der Kampf gegen den Abstieg weiter. ROGER REPPLINGER