Routinetest

Die Reihenuntersuchung von Babys auf angeborene Erkrankungen ist seit Jahrzehnten alltäglich. Die Früherkennung, bezahlt von den Krankenkassen, wurde im April auf insgesamt zwölf seltene Stoffwechsel- und Hormonstörungen ausgedehnt. Aus der Ferse des Neugeborenen entnehmen ÄrztInnen, Hebammen oder Pflegekräfte eine Blutprobe zwecks Testung. Ist das Laborergebnis auffällig, folgt eine diagnostische Untersuchung. Denn erst sie kann klären, ob das Baby tatsächlich krank ist. Die zwölf gesuchten „Zielkrankheiten“ sind nicht heilbar. Aber ÄrztInnen können sie zumindest lindern. Zwei Beispiele: Bei Phenylketonurie, die ohne Therapie zu geistiger Behinderung führen kann, soll eine Spezialdiät helfen. Hypothyreose, eine Unterfunktion der Schilddrüse, wird mit Hormongaben behandelt. Als Vorbild für das erweiterte Screening gilt ein Modellprojekt in Bayern. Dort wurden zwischen 1999 und 2004 Blutproben von 688.987 Säuglingen getestet. Dabei wurden bei 567 Babys Stoffwechsel- oder Hormonstörungen entdeckt. KPG