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taz sachenMit Herzen für Deniz Yücel

Als am Mittwoch ein Autokorso mit Herzluftballons durch die Berliner Innenstadt fährt, hat das nichts mit dem Tag der Liebe zu tun. Es geht um Solidarität: Beim „Korso der Herzen“ demonstrieren Freunde und Unterstützer für die Freilassung Deniz Yücels. Seit einem Jahr sitzt er im Hochsicherheitsgefängnis Silivri in Untersuchungshaft, weil er seinen Job als Journalist machte. Mithilfe der Herausgeberin Doris Akrap konnte Deniz Yücel trotzdem sein Buch „Wir sind ja nicht zum Spaß hier“ veröffentlichen.

Hunderte sind zum Book­release im Festsaal Kreuzberg gekommen. Der Band versammelt Yücel-Texte aus der Jungle World, der Welt und der taz. Außerdem zwei unveröffentlichte Beiträge, die er aus dem Hochsicherheitsgefängnis Silivri schrieb, und einen von seiner Frau Dilek Mayatürk Yücel.

Ein aufwendiges Projekt. Denn Herausgeberin und Autor konnten nur über die Anwälte kommunizieren. Dass das Buch trotzdem fertig wurde, zeugt auch von der langjährigen Freundschaft zwischen Doris Akrap und Deniz Yücel. Sie hätte gehofft, dass Deniz nicht mehr in Haft sitzen würde, wenn das Buch erscheint, sagt Doris Akrap.

Der Einzige, der seine Zuhörer an diesem Abend zum Lachen bringt, ist Deniz Yücel selbst. Mit seinen Texten, die von Freunden und Prominenten wie Anne Will, Herbert Grönemeyer und Thees Uhlmann vorgelesen werden. Bereits vor einem Jahr fand eine Solidaritätsveranstaltung im Festsaal statt: „Der Grund hieß damals Free Deniz“, sagt Doris Akrap, „und so heißt er leider auch heute.“ Raphaela Rehwald

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