Weiter auf Offshore-Kurs

ENERGIE Der Konzern Dong legt zwar „Riffgrund 2“ auf Eis, nicht aber die Windkraft auf hoher See

Der dänische Energiekonzern Dong Energy will trotz seines Rückzugs beim Nordsee-Windpark „Riffgrund 2“ vor Borkum an seinem Offshore-Kurs festhalten. „Wir bauen gerade ‚Riffgrund 1‘ mit 77 Anlagen und haben weitere Projekte geplant“, sagte eine Sprecherin des Konzerns am Montag. Das Folgeprojekt „Riffgrund 2“ mit 97 Anlagen werde dagegen vorerst auf Eis gelegt, weil rechtliche Fragen ungeklärt seien und sich der Netzbetreiber Tennet bisher nicht auf ein Datum für einen Netzanschluss festgelegt habe. Tennet wies die Verantwortung für den Verzug beim Ausbau zurück.

Für Norddeutschland habe der Rückzug aus dem ‚Riffgrund 2‘-Projekt jedoch keine weiteren Folgen“, sagte die Sprecherin. „Wir glauben weiter an die Zukunft der Offshore-Industrie und sehen den weiteren Ausbau sehr zuversichtlich.“ Der Konzern will den Hafen im ostfriesischen Norddeich als Service und Wartungsstützpunkt für die Anlagen auf See ausbauen und wartet auf nötige Genehmigungen.

Bisher sind erst rund 200 Megawatt Windkraftleistung in Nord und Ostsee installiert, bis 2020 sollten es 10.000 Megawatt werden. Leitungen werden mangels Geld, Lieferproblemen und fehlender Haftungsregeln nicht verlegt. Der Schwarze Peter wird seit Monaten hin und hergeschoben. (dpa)