Auf den Spuren von Krieg und Frieden

Am „Tag des offenen Denkmals“ lässt sich auch in der eigenen Stadt noch Unbekanntes entdecken

Bremen taz ■ 47 Kirchen, Baudenkmäler und archäologische Stätten laden diesen Sonntag zu kostenlosen Besichtigungen und Führungen ein. Anlass ist der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Krieg und Frieden“ steht.

Besichtigt werden können auch Objekte, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Dazu gehört etwa der U-Boot-Bunker „Valentin“ in Bremen-Farge, bei dessen Bau Tausende von ZwangsarbeiterInnen starben. Die Nazis wollten hier U-Boote in Serie fertigen. Auch ein erst 1996 wiederentdeckter Bunker unter der Schule auf der Hohwisch in Bremen-Hastedt ist zu besichtigen, des Weiteren zwei Villen an der Hollerallee (Nr. 75 und 79), die Sitz von NS-Dienststellen waren.

Für Frieden und Wiederaufbau stehen unter anderem der Schütting in der Altstadt und die Bremer Kirchen. In der St.-Marien-Kirche in Walle etwa sind noch die im Krieg zerstörten und in den Neubau integrierten Ruinen zu erkennen. Die St.-Stephani-Kirche präsentiert die Ausstellung „Entfernung von der Truppe“.

Offen sind ferner die Türen im Haus der Bürgerschaft am Marktplatz, „einem Symbol des demokratischen Neubeginns“. Auf Stadtführungen (Anmeldung: ☎ 0421 / 960 21 35) lässt sich die Neugestaltung Bremens nach dem Krieg erkunden, etwa in den Hafenrevieren und im Bremer Westen.

Eine Position zwischen Krieg und Frieden nehmen die Wallanlagen ein: Ursprünglich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Stadtbefestigung angelegt, wurden sie später zu friedlichen Landschaftsgärten umgestaltet – ein Rundgang erkundet die Konversion.

„Wir wollen nicht nur die schönen Aspekte, sondern ein breites Geschichtsbild vermitteln“, sagt der Bremer Landeskonservator Georg Skalecki. Er wünscht sich „eine friedensstiftende Erinnerungsarbeit“. ace

Das gesamte Programm zum „Tag des offenen Denkmals“ in Bremen findet sich im Internet unter www.bremen.de/denkmal.